Seit Beginn des Jahres hat Reitnau seinen eigenen Forstbetrieb. Zeit, ein altes Problem anzupacken – mit Hilfe von Freiwilligen.
«Mal schauen, ob sich die Leute melden», sagt Gemeinderat Peter Hochuli. Per Infobrief wurden Reitnauerinnen und Reitnauer aufgefordert, ihren Wald von Neophyten zu befreien. Seit einigen Jahren breitet sich das drüsige Springkraut aus dem Himalaya in der Schweiz aus. «Die starke Ausbreitung des invasiven, bis über zwei Meter hohen Gewächses führt zu einer problematischen Verarmung der einheimischen Pflanzenwelt», heisst es im Informationsschreiben des Forstbetriebs.
Seit Beginn des Jahres hat Reitnau einen eigenständigen Forstbetrieb. «Wir haben von Anfang an gesagt, dass wir das Neophytenproblem bald angehen wollen», so Gemeinderat Hochuli. Man wollte es aber nicht nur dem Förster auferlegen. Aus diesem Grund sucht der Forstbetrieb jetzt freiwillige Helfer. Familien, Schulklassen, Einzelpersonen. «Wenn der Turnverein oder der Jodelclub helfen wollen, dann sind sie herzlich willkommen», so Hochuli. Die Helfer sollen im Juni/Juli gezielt die Neophyten im Wald mähen oder ausreissen. «Eine zweite Vernichtungsrunde erfolgt dann im Herbst vor der meistens eintretenden zweiten Blüte des Springkrauts», schreibt der Forstbetrieb auf der Gemeindewebsite.
Es werde wohl mehrere Jahre dauern, das Problem in den Griff zu kriegen. «Neben notwendiger Arbeit ist es aber auch ein gesellschaftlicher Anlass», so Peter Hochuli. Nach der Arbeit werden gemeinsam Würste «brötled». Besondere Fähigkeiten muss man als freiwilliger Pflanzenausreisser nicht haben. Alle Informationen betreffend der Anmeldung gibt es unter: www.reitnau.ch