Morgen öffnet der Gasthof Sonne nach über zwei Jahren mit dem neuen Pächterpaar Sarah Klaus und Reinoud Notten seine Tore. Mit frischen Forellen aus der Fischzucht in Uerkheim führen sie eine lange «Sonne»-Tradition fort.
Zwei Jahre ist es her, dass an den Tischen im Gasthof Sonne die Gäste bei gutem Essen und Wein zusammensassen und plauderten. Marianne und Josef Dali hatten 2012 nach 43 Jahren ihre Wirtetätigkeit aufgegeben, danach stand das Lokal leer.
Jetzt kehrt wieder Leben ein im geräumigen Gasthof mitten im kleinen Dorf Uerkheim. Sarah Klaus und Reinoud Notten sind seit Anfang November die neuen Wirte in der «Sonne», morgen ab 19 Uhr feiert der Gasthof mit einem Apéro Eröffnung.
Reinoud Notten kommt ursprünglich aus Holland, arbeitete lange Zeit in Deutschland, bevor er in der Schweiz als Kellner Fuss fasste. Zuletzt war er im Gasthof Schützen in Aarau tätig, nachdem er über fünf Jahre in der «Buurestube» in Buchs kellnerte. Dort lernte er auch seine jetzige Freundin Sarah Klaus kennen, die ihre Lehre als Köchin in der «Buurestube» abschloss, und anschliessend vier Jahre im «Bären» in Holziken und saisonweise in Birrfeld und Engelberg arbeitete. Heute leben sie gemeinsam in Schöftland.
«Ein eigenes Restaurant zu führen war schon immer mein Traum», sagt Notten. Mit der Beziehung zu Sarah Klaus verfestigte sich dieser Wunsch und die beiden begannen, ein geeignetes Restaurant in der Region zu suchen. «Für dieses Jahr hatten wir die Suche bereits aufgegeben», sagt Klaus.
Als sie von ihrer Mutter erfuhr, dass der Gasthof Sonne seit einer Weile leer steht, seien sie auf gut Glück einmal vorbeigegangen. Der Zufall wollte es, dass die ehemalige Wirtin Marianne Dali gerade auf der Terrasse sass und die beiden kurzerhand hereinbat. Nach fünf Stunden Restaurantbesichtigung und Plaudern war das Eis gebrochen und die neuen Pächter gefunden.
«Normalerweise bin ich nicht so spontan und risikofreudig», sagt Reinoud Notten, und Sarah Klaus nickt lachend. Er suche immer nach allen möglichen Dingen, die gegen ein Vorhaben sprechen: «Doch in diesem Fall gab es einen solchen Grund schlicht und einfach nicht.»
So simpel die Geschichte der Restaurantübernahme klingt, hinter den beiden liegen zwei intensive Vorbereitungswochen. Obwohl der Speisebereich und vor allem die Küche laut Notten ausgestattet sind, als hätte man hier vor zwei Wochen und nicht Jahren gekocht und serviert, seien doch einige Erneuerungen fällig gewesen. Alle Stühle mussten neu bezogen und die Lampen aus den 80er Jahren ersetzt werden, im grossen Saal wurde eine schicke Weinvitrine errichtet.
Ansonsten setzen die neuen Wirte auf Altbewährtes. Aus der Küche werden weiterhin gutbürgerliche Gerichte auf den Tisch kommen. Eine grosse Auswahl an verschiedenen Fleischmenüs und vegetarischen Gerichten ist auf der Speisekarte zu finden, die Produkte kommen aus der Schweiz. Mit dem Zubereiten von frischen Forellen aus der Fischzucht in Uerkheim führen die neuen Wirte ausserdem eine langjährige Tradition im Gasthof Sonne fort.
«Wir sind froh, wenn wir endlich loslegen können», sagt Notten. Die Arbeitsbereiche sind klar aufgeteilt, Klaus ist «Chef de Cuisine», Notten «Chef de Service»: «So stehen wir uns nicht ständig auf die Füsse, sondern treffen uns ab und zu irgendwo in der Mitte.»