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Für das Motocrossrennen in Schmidrued-Walde ist neu ein Baugesuch nötig. Wegen der Beschwerde einer Privatperson. Das hilft jenen, die sich im Paragrafendschungel auskennen. Ein Kommentar.
Das Motocrossrennen bereichert Schmiedrued seit bald 30 Jahren. Sowohl die Bevölkerung als auch die Gemeinde unterstützen den Anlass. Seit 15 Jahren pilgern Gross und Klein während eines Wochenendes auf die Nütziweid. Gestört hatte das niemanden – bis es zum Knatsch zwischen dem Moto Club Ruedertal und einer Privatperson kam, und diese beim Kanton eine Beschwerde deponierte.
Der Moto Club hatte in zweifacher Hinsicht Pech: erstens, weil sich die Einsprecherin berufsbedingt bestens mit Reglementen und Gesetzen auskennt, zweitens, weil sich das Renngelände in einer Landschaftsschutzzone befindet.
Der Kanton musste der Privatperson Recht geben.
Für alles Mögliche braucht es heute eine Bewilligung. Selbst beim kleinsten Anlass begibt sich der Organisator auf Glatteis. Das Netz an Gesetzen, Reglementen und Richtlinien wird immer dichter. Es gibt kaum noch Spielraum, um etwas unbürokratisch über die Bühne zu bringen. Selbst traditionelle Anlässe wie das Rennen werden gefährdet.
Je mehr Gesetze es gibt, umso mehr kann derjenige allen anderen auf der Nase herumtanzen, der sich im Paragrafendschungel am besten auskennt. Im Fall des Rennens ist es bedauerlich, wären doch die temporären Eingriffe in die Natur marginal gewesen.
Vielleicht hat der Entscheid des Kantons auch sein Gutes: So mancher Plausch-Rennfahrer wird wohl nicht unglücklich sein, wenn es keine grösseren Sprünge mehr gibt.