Die Arbeitsgruppe «Schulwegsicherheit Moosleerau/Kirchleerau» sammelt Unterschriften.
Ein 10-jähriger Bub verlor am 6. Juni 2019 auf dem Schulweg in Moosleerau sein Leben. Es ist die Horrorvorstellung aller Eltern. Der Junge stürzte auf der Luzernerstrasse mit dem Velo. Ein Lastwagen erfasste ihn. Er starb noch auf der Unfallstelle –in unmittelbarer Nähe seines Zuhauses. Die Bestürzung war gross, die Frage nach ausreichender Sicherheit für Schulkinder auf dieser Strasse seit Jahren aber ein Thema.
Jetzt, zwei Jahre nach diesem tragischen Unfall, werden Unterschriften gesammelt. Die Arbeitsgruppe «Schulwegsicherheit Moosleerau/Kirchleerau», die nach dem Tod des Buben ins Leben gerufen worden ist, ist Initiantin der gestarteten Petition «Schulwegsicherheit». Ein entsprechendes Dokument haben die beiden Gemeinden Moosleerau und Kirchleerau auf ihren Websites aufgeschaltet. Die Unterschriftensammlung läuft bis am 15. Oktober.
Die Arbeitsgruppe, bestehend aus vier Einwohnern der beiden Dörfer, traf sich im März 2020 zur ersten Sitzung. Es folgten fünf weitere, bei denen auch Ideen aus der Bevölkerung gesammelt und ausgewertet wurden. Das Ziel: Die Sicherheit auf der Luzernerstrasse, die in Kirchleerau in die Hauptstrasse übergeht, verbessern.
Sämtliche Vorschläge, die der Gemeinde oder dem Kanton unterbreitet wurden, scheiterten aber bisher. «Unsere Ideen sind alle abgelehnt worden, noch bevor sie im Gemeinderat zur Diskussion gebracht wurden», sagt Muriel Allemann aus Moosleerau. Sie ist Mutter dreier Kinder und gehört der Arbeitsgruppe an. Sie sagt:
«Wir kämpften für eine Temporeduktion, für mehr Fussgängerstreifen, für einen Kreisel und Inseln.»
Wenn sie die Kinder auf dem Schulweg begleite, merke sie immer, wie schnell die Fahrzeuge auf der Strasse unterwegs seien. Andere Ideen waren Geschwindigkeitstafeln am Strassenrand und Strassenmarkierungen, um die Automobilisten auf die Geschwindigkeit und an den Schulweg zu erinnern. «Die Ablehnungen haben auch damit zu tun, dass es sich um eine Kantonsstrasse handelt», sagt Allemann. Die Gemeinde habe wenig Einfluss und der Kanton wolle einen flüssigen Verkehr sicherstellen.
Die Strecke, die durch die beiden Dörfer führt, ist die Kantonsstrasse 108. Sie führt von Aarau nach Sursee. Auch Lastwagenfahrer, die aus dem Aargau (A1) ins Luzernische wollen, nutzen die Kantonsstrasse, weil der Weg über die Autobahn 16 Kilometer länger wäre.
Die in der Petition formulierten Forderungen an den Regierungsrat sind klar: Eine Umfahrungsstrasse für die Gemeinden ist im kantonalen Richtplan aufzunehmen. Und, bis zur Erstellung der Umfahrungsstrasse, faktisch einer Verlängerung der Suhrentalstrasse, ist ein Lastwagen- fahrverbot zu verfügen. Fest steht aber: Eine Umfahrung wird schwierig, denn das Endmoränengebiet zwischen Staffelbach und Kirchleerau ist eine Landschaft von nationaler Bedeutung. Allemann sagt:
«Wir wollen nach der eingereichten Petition den Kanton für eine Begehung aufbieten, damit sie den Ernst der Lage verstehen.»
Vor wenigen Wochen kam es bei einem Zebrastreifen wieder zu einer Kollision. Ein 10-jähriges Mädchen kam zum Glück mit leichten Verletzungen davon.