Ein Biber treibt bei der Alten Sagi in Menziken sein Unwesen. Er knabbert einen Wehrladen an und lässt der Wyna freien Lauf.
Vor zwei Jahren besuchte ein ungebetener Gast die vor über 200 Jahren gebaute Alte Sagi in Menziken. Für lange Zeit hielt er sich still, doch seit letzter Woche ist er wieder zurück: der Biber.
Die Alte Sagi in Menziken liegt an der Wyna, die das Wasserrad antreibt. Damit dieses funktioniert, muss der Bach mit Wehrläden gestaut werden. Das Wasser wird für das Wasserrad abgezweigt, nach dem Durchlauf fliesst es wieder in die Wyna. Vor zwei Jahren schwamm ein Biber den Fluss entlang und kam wegen der Wehrläden nicht weiter. Also machte er sich an den hölzernen Wehrläden zu Schaffen. Seine Arbeit sei gut ersichtlich gewesen, erzählt Karl Stutz. «Die dunkeln Holzbalken sind durch das Knabbern ganz hell geworden.» Auch biss der Biber auch einen ganzen Pfosten durch, schildert Stutz. Dann verschwand das Tier wieder.
«Wir hatten ihn besiegt», sagt Karl Stutz, doch die Freude währte nicht lange. Letzte Woche habe er entdeckt, dass ein Wehrladen geknickt sei, erzählt er weiter. Ein paar Tage später klaffte dort bereits ein Loch. Die Erkenntnis: Der Biber ist wieder zurück in Menziken und versucht, sich den Weg freizubeissen. Kurz nach der Entdeckung von Stutz spritzte bereits Wasser durch das Loch. Dieses misst bereits 30 mal 50 Zentimeter. Karl Stutz sagt: «Es sieht eher aus, als wäre jemand mit der Stichsäge am Werk gewesen.» Hanspeter Lüem, Gewässerbeauftragter des Kantons, sagt: «Das Loch könnte von einem Biber stammen.» Er schätzt die Zahl der an der Wyna lebenden Biber auf etwa 20 Biber.
Den Übeltäter hat Stutz noch nie gesehen. «Aber gehört habe ich ihn», erzählt er. Der Biber sei allerdings von anderen im Dorf auf der «Waag»-Kreuzung gesichtet worden. Nun muss der Verein Alte Sagi Menziken den Schaden beheben. Flicken würden sie dies nicht können, sagt Stutz. «Wir müssen einen neuen Wehrladen fertigen.» Damit der Neue nicht wieder angeknabbert wird, befestigen sie nun Gitter an den Läden und hoffen, dass der Biber künftig von der Alten Sagi ablässt.