Nach Teil-Abwahl
Leutwiler Gemeindeammann hat seinen Rücktritt eingereicht

Eine richtig grosse Überraschung ist es nicht, aber die Ankündigung am Donnerstagabend kam doch unerwartet. Walter Scheurer zieht die Konsequenzen aus den Wahlwirren dieses Herbstes.

Drucken
Walter Scheurer (53, parteilos) , der seit 16 Jahren dem Gemeinderat Leutwil angehört und seit 12 Jahren dessen Ammann ist, zieht die Konsequenzen aus den Wahlwirren dieses Herbstes.

Walter Scheurer (53, parteilos) , der seit 16 Jahren dem Gemeinderat Leutwil angehört und seit 12 Jahren dessen Ammann ist, zieht die Konsequenzen aus den Wahlwirren dieses Herbstes.

Mario Heller

Walter Scheurer (53, parteilos), der seit 16 Jahren dem Gemeinderat Leutwil angehört und seit 12 Jahren dessen Ammann ist, will dem Gremium nicht mehr weiter angehören und hat seinen Rücktritt eingereicht. Scheurer ist am 24. September zwar als Gemeinderat bestätigt worden, aber bei der Ammann-Wahl verpasste er mit 128 Stimmen das absolute Mehr von 146 Stimmen.
Nach dem Wahlsonntag erklärte er: «Das Resultat hat mich überrascht und enttäuscht. Ich muss dies zuerst verarbeiten.» Er verzichtete dann auf den zweiten Wahlgang als Gemeindeammann. Gestern gab er bekannt, dass er nach dem Tiefschlag auch nicht mehr Gemeinderat sein will.
Scheurer ist 2001 als SVP-Vertreter ins Gremium gewählt worden. 2009 trat er aus der Partei aus. Im Vorfeld der diesjährigen Wahlen hatte die SVP mit Plakaten zu einer Veränderung im Dorf aufgerufen.

Die Gemeindeversammlung (anwesend waren 114 von 585 Stimmberechtigten, Stimmbeteiligung 19,5 %) folgte dem Antrag des Gemeinderates und gab grünes Licht für die Beibehaltung des Steuerfusses von 117 Prozent. Im Klartext heisst das, dass man auf die im Zusammenhang mit der Lastenverschiebung zwischen dem Kanton und den Gemeinden resultierende drei prozentige Senkung des Steuersatzes verzichtet. Trotz dieser Massnahme schliesst das Budget 2018 mit einem Verlust von 58'200 Franken.

Ebenfalls gutgeheissen wurden die zwei traktandierten Verpflichtungskredite: 115'000 Franken für die Sanierung der Deponie «Häfni», in welcher bis Ende der 1980er-Jahre Hauskehricht und andere Abfälle ausgelagert wurden. Und 278 000 Franken für die Erweiterung der Kanalisation im Gebiet Nassacker. Ein Grossteil dieser Kosten werden später von Bund und Kanton übernommen. (str/uhg)