Menziken
Kombination «jung und freisinnig» ging nicht auf: SVP wirft FDP aus Gemeinderat

Andreas Mäder (60) besiegt Ralf Weber (26) – mit 881 zu 320 Stimmen. Der ehemalige «Homberg»-Wirt Mäder könnte nach seinem Glanzresultat im Herbst sogar zum Gemeindeammann-Kandidaten werden.

Urs Helbling
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Ralf Weber (FDP, rechts) fehlten im ersten Wahlgang nur 5 Stimmen. Andreas Mäder (SVP) hatte im November noch nicht kandidiert.

Ralf Weber (FDP, rechts) fehlten im ersten Wahlgang nur 5 Stimmen. Andreas Mäder (SVP) hatte im November noch nicht kandidiert.

zvg

Die Kombination «jung und freisinnig» ist zurzeit im oberen Wynental kein Erfolgsgarant – im Gegenteil. Im Oktober wurde der 26-jährige Grossrat Adrian Meier aus dem Grossen Rat abgewählt. Und gestern scheiterte der 26-jährige Ralf Weber bei der Gemeinderats-Ersatzwahl in Menziken. Damit verliert die FDP ihren einzigen Sitz im Menziker Gemeinderat. Und die SVP hat – mindestens bis Ende Jahr – die absolute Mehrheit im Gremium.

Der ehemalige «Homberg»-Wirt Andreas Mäder (60, SVP) könnte nach seinem gestrigen Glanzresultat im Herbst sogar zum Gemeindeammann-Kandidaten werden, wenn es um die Nachfolge von Annette Heuberger (56, parteilos) geht, die ihren Rücktritt angekündigt hat.

561 Stimmen mehr für Mäder

Andreas Mäder wurde mit 881 Stimmen gewählt. Sein Konkurrent Ralf Weber erzielte nur 320 Stimmen. Die Stimmbeteiligung betrug gestern 40,2 Prozent. Es ging um die Nachfolge von Jürg Rubin (FDP). Dieser war 2009 erstmals in den Gemeinderat gewählt worden und hatte jetzt aus beruflichen Gründen demissioniert.

Andreas Mäder war gestern Abend überglücklich: «Ich hatte schon erwartet, dass ich den Sprung in den Gemeinderat schaffen werde. Aber das gute Wahlergebnis hat mich überrascht und riesig gefreut.» Er führt es auf seinen hohen Bekanntheitsgrad zurück. Mäder ist ehemaliger «Homberg»-Wirt und wohnt seit Oktober wieder in Menziken.

Er will sich nun ins neue Amt als Gemeinderat einarbeiten. Angesprochen auf die Gemeindeammann-Wahl vom Herbst schliesst er eine Kandidatur nicht grundsätzlich aus. Aber dieses Thema müsse zuerst noch in der Partei besprochen werden. Wie die az letzte Woche berichtete, hat auch der bisherige Gemeinderat Hans Heinrich Leuzinger (SVP) Gemeindeammann-Ambitionen. Der dritte SVP-Mann Ulrich Rindlisbacher will im Herbst zurücktreten – wenn der zweite SVP-Sitz gesichert sei. Nach dem gestrigen Wahltag steht fest, dass dem so ist.

«Ich finde es schade»

Andreas Mäder ist erst zum zweiten Wahlgang angetreten. Beim ersten Wahlgang im November hatte es einen einzigen offiziell angemeldeten Kandidaten geben: den FDP-Mann Ralf Weber. Er machte damals 365 Stimmen (45 mehr als gestern) und verpasste das Absolute Mehr nur um 5 Stimmen.

Was sagt er zum gestrigen Wahlausgang? «Ich habe an meine Chance geglaubt. Ich finde es schade, dass ich als Junger nicht gewählt wurde. Aber wenn die Menziker den Herrn Mäder wollen, ist das schon in Ordnung.» Er werde sich weiterhin politisch engagieren und für die Region einsetzen.