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Vier Bronzemedaillen in den letzten sechs Jahren, das ist der aktuelle Leistungsausweis. Das Frauen-Eishockey-Team des SC Reinach steht nach einem Neubeginn, bei dem kein Stein auf dem anderen blieb, vor einer schwierigen Saison.
Vier Bronzemedaillen in den letzten sechs Jahren, das ist der aktuelle Leistungsausweis des Frauen-Teams des SC Reinach. Dem dreifachen Schweizer Meister (2001-2003) droht in der heute mit dem Heimspiel gegen Vizemeister ZSC Lions (20.15 Uhr) beginnenden Meisterschaft der Swiss Women’s Hockey League allerdings das gleiche Schicksal wie in der Saison 2011/2012, als sich die Oberwynentalerinnen erst in der Liga-Qualifikation gegen Weinfelden vor dem Abstieg retten konnten.
Trainer: Bernhard Bachmann (Sz, neu)
Ausländerinnen: Katerina Flachsova (Tsch, bisher), Julia Martinack (De, neu).
Zuzüge: Julia Martinack (Laufen), Sabrina Müller (Küsnacht), Oona Emmenegger (Seetal), Lena Marie Lutz (Seetal), Delia Häcki (Engelberg-Titlis), Luana Moser (Luzern), Roxanne Kis (?).
Abgänge: Florence Schelling (Linköping), Julia Marty (Rücktritt), Stefanie und Jennifer Barmettler, Aline Heiz, Martina Steck, Riana Anliker (alle Sursee), Ingvild Farstad (Nor).
Die Reinacherinnen haben turbulente Wochen und Monate hinter sich. Alles begann mit dem frühzeitig angekündigten Rücktritt des langjährigen Trainers Philipp Steiner und seiner Assistentin Melanie Häfliger, zudem trat Teamleiter Franz Pelloli nach Jahren eines äusserst erfolgreichen Wirkens ins zweite Glied zurück. Wieder einmal stand ein «Neubeginn» bevor, mit Bernhard Bachmann (Brandis) kam ein neuer Trainer, mit Patrick Brunner (Teammanager der Frauen-U15-Auswahl) ein neuer Sportchef.
Die Transferbilanz allerdings fällt – zum heutigen Zeitpunkt – negativ aus. Mit Stefanie und Jennifer Barmettler, Aline Heiz, Martina Steck und Riana Anliker hat ein ganzer Block mit der Erfahrung aus hunderten von NLA-Spielen den Club verlassen, der Rücktritt der langjährigen Verteidigerin und Integrationsfigur Julia Marty traf das Team zusätzlich mitten ins Herz. Die monetären Meinungsverschiedenheiten mit der neuen Klubführung, die erst kurz vor Meisterschaftsbeginn beigelegt werden konnten, waren einer positiven Aufbruchstimmung auch nicht gerade förderlich.
«Wir sind uns bewusst, dass wir uns nach hinten orientieren müssen», sagt Patrick Brunner, der neue Sportchef, der nichts unversucht lassen will, «das Team mit weiteren Spielerinnen zu verstärken». Bis zum Transferschluss gestern Dienstagabend hielten sich die Zuzüge allerdings in Grenzen, die neuen Spielerinnen kommen alle aus Nachwuchsteams und sind zwischen 14 und 17 Jahre alt – zu jung, um Reinach fernab von (Abstiegs-)Sorgen zu halten.
Im Kampf um den zur Playoff-Teilnahme berechtigenden vierten Rang nach 20 Runden wird sich Reinach in erster Linie an Bomo Thun und Weinfelden orientieren müssen. Meister Lugano, die ZSC Lions und auch Transfersieger Université Neuchâtel sind wohl ausser Reichweite. Viel wird davon abhängen, wie gut die verbliebenen Routiniers, Nationalverteidigerin Sandra Thalmann, Urgestein Claudia Riechsteiner und die erfahrene Tschechin Katerina Flachsova ihr junges Team auch nach den zu erwartenden Niederlagen bei der Stange halten können.