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Aargau
Wyna/Suhre
20 Jahre nach seiner ersten Kandidatur will es der Immobilienhändler Marco Brivio (SVP, Muhen) jetzt schaffen. Brivio ist gebürtiger Tessiner, in Buchs aufgewachsen und lebt seither vor allem in Muhen.
Fast hätte es schon einmal geklappt: Vor zwanzig Jahren hat der Immobilienhändler Marco Brivio (damals 32) erstmals für den Grossen Rat kandidiert. Er schaffte es überraschend auf den zweiten Ersatzplatz und rutschte dann wegen eines Todesfalls auf den ersten vor.
Der Einzug ins kantonale Parlament blieb im aber verwehrt. Keiner der Bisherigen trat vorzeitig zurück. Rückblickend spricht Brivio von einem Glücksfall, dass es damals nicht klappte. Die Familie mit drei Kindern, der Aufbau des Unternehmens – Brivio war anderweitig gefordert.
Jetzt wäre er, zwischenzeitlich 52 Jahre alt, bereit. Und er will. «Als mich die Partei anfragte, war für mich klar: Wenn ich ja sage, dann mit Pauken und Trompeten», erklärt Brivio. Das heisst, er investiert nicht nur Zeit, sondern auch Geld. Bis hin zu den 100 Sackmessern, die er in den letzten Wochen verteilte.
Marco Brivio ist gebürtiger Tessiner, in Buchs aufgewachsen und lebt seither vor allem in Muhen. Mit einem Intermezzo in Hirschthal, wo er auch versuchte, Gemeinderat zu werden, die Wahl aber um einige wenige Stimmen verpasste.
Brivio hat es geschafft, von den Mühelern als ebensolcher akzeptiert zu werden. Auch weil er sich als Immobilienhändler für einheimische Lösungen stark macht. Zuletzt im Fall des Coiffeur-Gebäudes gegenüber der Metzgerei Berchtold. Brivio liess auch dann nicht locker, als ausländische Interessenten Druck machten – schliesslich fand er eine Lösung mit Einheimischen.
Von den aktuell 16 Grossräten im Bezirk Aarau wohnen 11 in der Kantonshauptstadt. Von den vier SVP-Parlamentariern tritt Vreni Friker (Oberentfelden) nicht mehr an. Brivio hofft auf ihren Sitz. «Das Tal sollte doch auch vertreten sein», findet der Präsident des Gewerbevereins Muhen.
Der Unternehmer hat zusammen mit einem Berater eine Strategie für seine Kandidatur entwickelt. Vom Wahlkampf selber hätte er mehr erwartet. Er war an zwei Podien und an zwei Standaktionen: Dasjenige des Gewerbeverbandes mit dem Speeddating hat er als Erfolg empfunden («Auch, wenn wir unter Gleichgesinnten waren»), dem Parteiübergreifenden in Muhen fehlten schlicht die Zuhörer. Gut sei auch die Standaktion am Samstag bei der Metzgerei Berchtold gewesen: «Wir hatten trotz des schwierigen Wetters viele Leute.»
Brivio hat zehn eigene Plakate aufgestellt, deren Zustand er regelmässig zusammen mit seiner Frau überprüft. Bis jetzt sei er von Vandalen und Windböen verschon geblieben. Ein gutes Omen. Und Mut machen Brivio all die Bekannten, die ihm die Stimme geben wollen – aber oft nicht auf der SVP-Liste. Dabei würde doch ein zusätzlicher fünfter Sitz seine Wahlchancen markant erhöhen.
Alle Kandidaten aus dem Bezirk Aarau: