Menziken
Die Tour de Suisse dreht eine Extrarunde durchs Wynental

Der Etappenstart wird auch zum Ereignis für die Täler: Der Tross fährt am 12. Juni um den Hallwilersee und durchs obere Wynental.

Rahel Plüss
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Nirgendwo ist man als Zuschauer den Sportlern so nah wie im Startraum. Auf dem Bild Impressionen vom dritten Tag der Tour de Suisse 2016 in Baar.

Nirgendwo ist man als Zuschauer den Sportlern so nah wie im Startraum. Auf dem Bild Impressionen vom dritten Tag der Tour de Suisse 2016 in Baar.

NICK SOLAND

Wenn die Radprofis am 12. Juni zur dritten Etappe der Tour de Suisse starten, ist das nicht nur für Menziken ein Highlight. Auch die anderen Oberwynentaler Gemeinden und das Seetal bekommen etwas vom Rennfieber ab. Jetzt steht nämlich fest: Die zweite Durchfahrt durch Menziken nach dem Start, die der Gemeinde zugesichert wurde, ist mehr als nur eine Kurzrunde. Die Route führt via Schwarzenbach hinunter ins Seetal nach Mosen und via Aesch, Meisterschwanden, Seengen um den Hallwilersee nach Boniswil, Leutwil und über die «Wampfle» nach Zetzwil ins Wynental. Von dort über Gontenschwil und Reinach zurück nach Menziken. Anschliessend gehts weiter via Beromünster nach Sursee und von dort durchs Entlebuch und das Emmental schliesslich nach Bern, Zielort der dritten Etappe.

Damit geht nicht nur ein grosser Wunsch der Gemeinde Menziken in Erfüllung, eine längere Schlaufe ist auch ganz im Sinne der Tour de Suisse, wie Kurt Betschart, Technischer Direktor der Tour de Suisse bereits im Oktober betonte. Man habe Interesse daran, den Gemeinden möglichst viel bieten zu können. Für die Organisatoren sei es nämlich zunehmend schwieriger, Gemeinden für Etappenstarts zu finden – zumindest in wenig touristischen Gegenden, so Betschart. Eine kürzere Schlaufe hätte allerhöchstens das Oberwynental gestreift.

Die gut 30 Kilometer lange Runde um den Hallwilersee und über die «Wampfle» zurück ins Wynental wurde in Absprache mit den Kantonspolizeien ausgemarcht. Dabei spielte nicht nur die Attraktivität eine Rolle, es musste auch auf die diversen Baustellen in der Region Rücksicht genommen werden, wie David Loosli, Sportlicher Direktor der Tour de Suisse und Verantwortlicher für die Streckenlegung sagt. Diese «schöne Runde um den See» sei möglich geworden, weil Bern als relativ nahes Etappenziel habe gewonnen werden können.

Kurz nach dem Mittag wird gestartet

Gestartet wird in Menziken zwischen 12.30 und 12.45 Uhr. Die zweite Durchfahrt wird ab etwa 13.30 Uhr erwartet. In der Zwischenzeit gibts diverse Attraktionen fürs Publikum, wie Felix Matthias, Präsident des lokalen Organisationskomitees sagt. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Schliesslich wird ein viertägiges Dorffest auf die Beine gestellt. «Wir sind auf Kurs», so Felix Matthias. «Aber jetzt kommt die Knochenarbeit.» Das über 30-köpfige OK steckt mitten in der Detailplanung. Das Grobkonzept steht. Das Musikprogramm fürs Festzelt am Freitag und Samstag sei festgelegt, so der OK-Präsident, verraten werde aber noch nichts. Nur so viel: Für ein jüngeres und ein älteres Publikum werde gleichzeitig etwas geboten.

Am Samstag steigt ein Beizlifest mit Trödlermarkt, Strassenturnier, Oldtimerausstellung und Passagierfahrten. Am Sonntag gibts nach einem ökumenischen Gottesdienst mit Gospelkonzert und einer Fahnenweihe ein vielfältiges Nachmittagsprogramm für das ganze Dorf. Der eigentliche Etappenstart am Montag wird zusammen mit der Schule in einen Mobilitätstag integriert.

Eins steht für die Organisatoren fest: Eintritte werden für die Anlässe keine erhoben. Stattdessen wird «als freiwilliger Obolus ans Dorffest», wie Felix Matthias sagt, für acht Franken ein Menzo-Schlüsselanhänger verkauft. Die nächste Informationsveranstaltung für die interessierte Bevölkerung findet am 2. Mai, 19 Uhr, im Gemeindesaal statt.