Das 5-Millionen-Projekt der Albanisch-Islamischen Gemeinschaft Reinach ist bewilligungsmässig auf der Zielgeraden. Das Baugesuch liegt wieder auf.
Das Baubewilligungsverfahren für das Kultur- und Begegnungszentrum der Albanisch-Islamischen Gemeinschaft Reinach geht in die nächste Runde. Seit gestern liegt das Baugesuch zur Projektänderung des Zentrums «Tulipan» mit Moschee, Restaurant, Kita und Jugendraum öffentlich auf.
Der aktuelle Plan des Neubaus weist massiv mehr Parkplätze auf. Mit 15 zusätzlichen Parkplätzen gut einen Drittel mehr als vorher. Dazu wurde der Grundriss der Tiefgarage anders angelegt und ausserdem die Einfahrt angepasst. Neu sind in der Garage 39 Parkplätze (zuvor 32), draussen vor dem Gebäude 23 vorgesehen (zuvor 15).
Die Albanisch-Islamische Gemeinschaft Reinach, die bereits seit 27 Jahren existiert, hat 300 Mitglieder aus dem Wynental. Bei Grossanlässen könnte es daher knapp werden mit den Parkplätzen. Noch immer ist die Kurt Weber Immobilien AG die Eigentümerin des Grundstücks, wie aus den aktuellen Gesuchsunterlagen hervorgeht. Die Bausumme ist wie im ursprünglichen Baugesuch 4,1 Millionen Franken. Die Gesamtinvestitionen betragen gemäss Angaben des Vereins etwa 5 Millionen Franken (AZ vom 9.10.2019).
Das ursprüngliche Baugesuch wurde im Oktober 2019 eingereicht. Während dessen Auflage gab es zwei Einwendungen, wovon eine von vornherein nicht in Betracht gefallen ist.
Mit dem zweiten Einwender hat die Albanisch-Islamischen Gemeinschaft Verhandlungen geführt. Der Parkplatz-Kompromiss, den der Verein im Rahmen der Verhandlungen unterbreitete, entspricht dem Änderungsbaugesuch. Die Einwenderin – eine Firma – hat ihre Einsprache mittlerweile zurückgezogen. Bezüglich der anderen Räume des geplanten Kulturzentrums werden keine Änderungen vorgenommen.
Das Projekt «Tulipan» bildet das grösste Moschee-Bauvorhaben im Aargau. Das Baugrundstück zwischen Aldi und Landi ist 26,5 Aren gross, die geplante Gebäudehöhe ist 13,7 Meter. Für den Mehrzweckraum mit Bühne sind 506 Quadratmeter vorgesehen, für eine Galerie 220 Quadratmetern und die Gastronomie 177 Quadratmeter (zusätzlich Küche 35 Quadratmeter).
Wie die Albanisch-Islamischen Gemeinschaft auf der Website des Projekts «Tulipan» schreibt, soll das Zentrum ein Ort für alle Kulturen sein: «Die neue Infrastruktur soll auch als Begegnungsort für einen interkulturellen, religiösen und sozialen Austausch dienen und die Integration von Kindern und Jugendlichen fördern.»