Die Gemeindeversammlung gab breitwillig grünes Licht für den ersten Teil des Jahrhundertprojekts «Schulraumplanung» und nimmt dafür eine höhere Verschuldung in Kauf.
Der Kredit von 3,1 Millionen Franken für die erste Etappe – die Sanierung und Umbauten der Schulanlagen Schulhaus Nord und Ost, des Mehrzweckgebäudes und des Kindergartenpavillons – war an der Gemeindeversammlung vom Freitagabend unbestritten (anwesend waren 188 von 2671 Stimmberechtigten). Das Mehrzweckgebäude ist mit 1,4 Millionen der grösste Brocken. Nötig sind bei mehreren Gebäuden Dachsanierungen und die Ersetzung elektrischer Anlagen und der Lüftungen. Die Umstellung der Beleuchtung auf LED sei eine lohnende Investition, so Gemeindeammann Andreas Urech: Wegen der tieferen Energiekosten seien die Investitionskosten in zehn Jahren amortisiert.
Die Umbauten bringen auch neue Räume. So entstehen im Schulhaus Nord durch Unterteilung eines Klassenzimmers ein Schulleitungsbüro und ein Schulsekretariat. Ebenfalls gibt es ein neues Lehrerzimmer. Neue Gruppenräume können zwischenzeitlich als Klassenzimmer genutzt werden; aus dem ehemaligen Öl-Tank wird ein Maschinenraum fürs Werken. Im Mehrzweckgebäude entstehen durch die Überdachung der bestehenden Terrasse Gruppen- und Mehrzweckräume.
Der Kauf des Postlokals für 410000 Franken entschärft die Schulraumnot: Es müssen keine neuen Provisorien geschaffen werden. Unbestritten war auch ein Kredit von 308 000 Franken für die Sanierung der Aula Nord, wo neben der Dachsanierung auch eine Verbesserung der Akustik realisiert werden kann.
Der Erhöhung des Stellenpensums der Schulsozialarbeit Muhen von 40 auf 60 Prozent erwuchs ebenfalls keine Opposition. Der Evaluationsbericht nach drei Jahren habe der Schulsozialarbeit ein ausgezeichnetes Zeugnis ausgestellt. Bemängelt worden seien zu geringe Präsenzzeit und kaum Präventionsarbeit. «Wir fordern nur, was nötig ist», sagte Gemeinderätin Cornelia Wüthrich. Sie legte glaubwürdig dar, dass Heimeinweisungen viel teurer zu stehen kommen als eine Schulsozialarbeit, die solches möglicherweise verhindern kann. Dazu aber brauche sie Zeit, auch für Präventionsaufgaben, die mit dem «alten» Pensum nicht zu leisten gewesen seien. Die Erhöhung des Pensums um 20 Prozent führt zu Mehrkosten von rund 20000 Franken pro Jahr. Mit grossem Mehr folgten die Stimmberechtigten dem Gemeinderat.
Der Voranschlag 2015 war unbestritten. Der Steuerfuss beträgt unverändert 110 Prozent. Andreas Urech verwies auf den niedrigen Selbstfinanzierungsgrad der Gemeinde Muhen von bloss 10,6 Prozent. Da es sich bei den Schulhausbauten aber um ein Jahrhundertprojekt handle, sei eine höhere Verschuldung in Kauf zu nehmen. Nach den nun genehmigten Sanierungsarbeiten stehen grosse Neubauten an. Im nächsten Jahr findet ein Projektwettbewerb statt, und an der Sommergmeind 2016 soll ein Realisierungskredit vorgelegt werden.
Unbestritten waren ein Nachtragskredit von 60500 Franken für den Ersatz der Wasserleitung Hubelweg (Grund: Projektanpassung), die Einbürgerung einer jungen Ungarin und einer italienischen Familie mit zwei Kindern sowie die neuen Satzungen des Gemeindeverbandes Lindenfeld. Statt Verband „Krankenheim der Region Aarau“ heisst der Verband nun schlicht «Lindenfeld».