Nicht weniger als 13 Traktanden müssen die Stimmberechtigten an der Gmeind vom Freitag abhandeln; davon sechs Kredite. Die Gesamtrevision der Bau- und Nutzungsordnung wird teurer als gedacht.
210'000 Franken hat die Gmeind Ende 2017 schon bewilligt, jetzt beantragt der Gemeinderat einen Zusatzkredit über 160'000 Franken. Der Gemeinderat schreibt, der erste Kredit sei bereits ausgeschöpft, die Planung der BNO-Gesamtrevision habe unterbrochen werden müssen. Wo ging das ganze Geld hin? Unter anderem, so der Gemeinderat, habe der Erlass einer Planungszone mit Einsprachebehandlung sowie die Erarbeitung eines Konzepts zu unvorhersehbaren Mehrkosten geführt.
Ins Detail geht der Gemeinderat zwar nicht, aber er muss die Planungszone meinen, die er über sechs Parzellen rund um den geplanten neuen WSB-Bahnhof verhängt hat. Auch die «Abklärung von diversen Spezialfällen» habe mehr Zeit und Geld gekostet als gedacht, schreibt er zu weiteren Mehrkosten.
Ins Portemonnaie greifen müssen Eltern von Oberkulmer Kindergärtlern und Primarschülern. Denn die bis anhin kostenlose Randzeitenbetreuung mit Aufgabenhilfe muss künftig bezahlt werden. Neu kostet zum Beispiel die Frühbetreuung (7.30 bis 8.20 Uhr) an fünf Tagen pro Woche 150 Franken je Schüler und Semester.
«Das Angebot wird rege genutzt», schreibt der Gemeinderat. Der 2008 beschlossene jährliche Kredit von 20'000 Franken werde seit 2017 jeweils überschritten.
Für 300'000 Franken soll das Dach des 1970 erbauten Neudorfschulhauses saniert und der Estrichboden «zeitgemäss nachisoliert» werden. «Das bestehende Welleternitdach ist rund 50 Jahre alt und hat seine Lebensdauer erreicht», schreibt der Gemeinderat.
Für 225'000 Franken brutto wird eine Liegenschaft im Gebiet Brand an die öffentliche Kanalisation angeschlossen und für 65'000 Franken eine am «Berg». Weitere 120'000 Franken Kredit beantragt der Gemeinderat für Abwasserkanalsanierungen und 544'000 für die Wiederinstandstellung von Flurwegen und Hangsicherungen.
Das Budget für das Jahr 2021 basiert auf einem unveränderten Steuerfuss von 119 Prozent. Der Gemeinderat rechnet mit einem Aufwandüberschuss von knapp 150'000 Franken – das ist über 90'000 Franken besser als das Budget des laufenden Jahres 2020.