Startseite
Aargau
Wyna/Suhre
Der neue «Herberge»-Kreisel in Teufenthal soll den Verkehr zwischen Wynen- und Seetal besser fliessen lassen. Zudem wurde auch gleich noch die Fahrzeit der Busse verkürzt. Einen Nachteil gibt es beim neu eingeweihten Kreisel aber.
Es hat 22 Jahre gedauert vom ersten Projektanstoss bis am Dienstag endlich Regierungsrat Stephan Attiger und der Teufenthaler Ammann Niklaus Boss im Oldtimer den Herberge-Kreisel einweihen konnten.
Noch dazu in einem Gefährt von Oldtimersammler und Noch-Trostburgbesitzer Ernst Brunner, am Steuer der Burgherr höchstpersönlich. 1998 sei zum ersten Mal die Idee aufgetaucht, einen sicheren Übergang von der Hubelmatte ins Dorf zu kreieren, liess der Teufenthaler Vize Peter Weber die Anwesenden, darunter Wynentaler Grossräte, Kantonsingenieur Rolf H. Meier und Gemeindevertreter, wissen. Die 20 Monate Bauzeit (der Spatenstich war im Februar 2019) wirken vor diesem Hintergrund äusserst kurz.
Der Kreisel, dessen Mitte Mond und Stern aus dem Teufenthaler Wappen zieren, soll den Verkehrsfluss an der wichtigsten Verzweigung vom Wynen- ins Seetal verbessern. Damit aber nicht genug: Im gleichen Zug wurden die Einmündung in die Schmittengasse verbreitert und die Bahnübergänge (Schmittengasse, Perron und Injecta-Areal) gemäss aktuellen Vorschriften gesichert und behindertengerecht gestaltet. Die Bushaltestelle beim Bahnhofsgebäude wurde mit Wartehäuschen und Sitzen ausgestattet und an den Kreisel verlegt.
Damit wird die Fahrzeit der Busse verkürzt, weil sie nicht mehr über den Bahnübergang rückwärtig zum Bahnhof fahren müssen. Einziger Nachteil: Weil der Bus nicht mehr direkt vor dem Bahnhof hält, müssen Anschlussreisende ein paar Kreisel-Fussgänger überqueren bis zum Perron. Dafür haben die Teufenthaler 8,2 Millionen Franken gesprochen (auf die Gemeinde entfallen netto 2,3 Millionen). Sie haben in Kauf genommen, dass zwei Gebäude, unter anderem die ehemalige Post, abgebrochen wurden. Der knappe Platz, bedingt durch zu nahe Gebäude, den Bach und die Bahn, sei typisch für solche Verkehrsprojekte, sagte Stephan Attiger. Trotzdem habe der Kreisel nicht kleiner gebaut werden müssen als üblich.
Während der 20 Monaten Bauzeit mussten Bauarbeiter schwitzen, Verkehrslotsen Nerven bewahren und Autofahrer Geduld beweisen. Gemäss Vizeammann Peter Weber ist es jedoch nur zwei Mal zu längeren Staus gekommen. «Die grosse Angst, es gäbe Riesesenstaus wie in Suhr, hat sich zum Glück nicht bewahrheitet.» Die verbreiterte Schmittengasse ebne zudem den Weg zum nächsten Projekt: einer besseren Erschliessung des Injecta-Gebiets.