Unterkulm
Das gibt zu reden: Gebühren für Kleinbauten werden steigen

Soll ein Baugesuch, das mehr zu tun gibt, auch mehr kosten? Über diese Frage entscheiden die Unterkulmer am Donnerstag an der Gemeindeversammlung.

Ralph Stamm
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Unsauber ausgefüllte Baugesuche verursachen hohe Kosten.

Unsauber ausgefüllte Baugesuche verursachen hohe Kosten.

PSI

«Zu diskutieren geben wird wohl nur Traktandum sieben», sagt Roger Müller, Gemeindeammann von Unterkulm im Hinblick auf die Einwohnerversammlung vom kommenden Donnerstag. Konkret geht es dabei um die Gebühren für Baubewilligungen. Bisher war die Grösse des Bauvorhabens entscheidend: Wer eine Hundehütte baut, zahlt wenig, ein Mehrfamilienhaus hingegen kostet mehr. Neu soll der tatsächliche Verwaltungsaufwand in Rechnung gestellt werden.

Dies wird wohl nicht allen Kleinbauherren passen, werden diese doch zukünftig stärker zur Kasse gebeten. Sinnvoll sei die Einführung des Verursacherprinzips aber schon, so Müller, denn Gesuche für Kleinbauten gäben oftmals mehr zu tun als Gesuche für grössere Bauvorhaben, «da Gesuche für kleinere Projekte häufiger unsauber eingereicht werden».

Begründbare Kreditüberschreitung

Bei den übrigen Traktanden bedarf wohl einzig die Kreditüberschreitung beim Ersatz des Stangentrafos Äusserer Böhler um 94000 Franken zusätzlicher Erklärungen. «Die Mehrkosten sind das Resultat fehlender Rohranlagen entlang der Böhlerstrasse, obschon diese im Leitungskataster eingetragen sind», erklärt der Gemeindeammann. Die über 40-jährigen Pläne, so Müller, seien damals halt nicht immer so genau nachgeführt worden.

Die restlichen Traktanden werden wohl zügig behandelt werden können: Nebst den ordentlichen Geschäften sind dies die Genehmigung der Teiländerung der Bau- und Nutzungsordnung, damit Erdgeschosse zukünftig höher gebaut und somit den veränderten gewerblichen Bedürfnissen angepasst werden können, die Bewilligung eines Kredites für ein neues Tanklöschfahrzeug und die Einbürgerung von Flonza Rechi. Die 24-Jährige ist vor zehn Jahren mit ihren Eltern aus Mazedonien in die Schweiz eingereist und macht zurzeit eine Ausbildung zur Kinderbetreuerin.

Was die Abschlussrechnung betrifft, präsentiert diese ein erfreuliches Bild. Der Gewinn für das Jahr 2011 beträgt 637500 Franken, gut 450000 Franken mehr als budgetiert. Das erfreuliche Resultat hat gemäss Müller zwei Gründe: «Erstmals seit dem Jahr 2008 hatten wir wieder mehr Steuereinnahmen. Ausserdem hatten wir die Ausgaben im Griff.»

Forstbetrieb mit kleinem Gewinn

Auch die Ortsbürger-Gemeindeversammlung steht am Donnerstag auf dem Programm. Deren Rechnung schloss mit einem Defizit von 13500 Franken. Der Verlust ist auf den Kauf eines Waldgrundstücks im Wert von 13000 Franken zurückzuführen.