Corona-Krise
Coiffeur wegen «Social Distancing» in Existenz-Krise – aber auch Kundinnen sind wenig begeistert

Bis am 19. April 2020 müssen Coiffeurgeschäfte und Kosmetikstudios schliessen. Für Kleinbetriebe, die von heute auf morgen keinen Umsatz mehr machen können, ist die Massnahme eine Katastrophe. Auch einige Kundinnen haben damit ein Problem.

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Das vom Bundesrat angeordnete «Social Distancing» kann in Coiffeurgeschäften und Kosmetikstudios unmöglich eingehalten werden. Dass die Geschäfte nun geschlossen werden müssen, sorgt nicht überall für Begeisterung.

«Es ist sehr schlimm», bestätigte eine Frau gegenüber dem Regionalsender Tele M1 bei einer Umfrage. Allerdings ergänzte sie mit einem Lachen, dass sie glücklicherweise gestern noch beim Coiffeur gewesen sei. "Die nächsten zwei Monate werde ich knapp überleben." Eine andere Frau sagte, dass sie mit der Coiffeur-Schliessung in der Tat ein Problem habe.

Für Kleinbetriebe können die Massnahmen zum Schutz vor Corona-Infektionen jedoch existenzbedrohlich werden. «Es ist ein komisches Gefühl», sagte Michèle Hennig, Inhaberin der Coiffure Peter in Unterkulm, gegenüber Tele M1. «Ich habe letzte Nacht kaum geschlafen.» Für ihre sieben Angestellten musste sie wie viele andere Betriebe Kurzarbeit anmelden. Schwarzarbeit trotz des Verbots komme für Hennig jedoch nicht in Frage. Um die Zeit zu überbrücken, schicke sie den Kunden derzeit das Haarfärbemittel per Post.

Die Zwangsschliessung trifft auch Marisa Huggenberger, die in Oberkulm ein Nagel- und Beautystudio führt. Nachdem sie zunächst vier Wochen keinen Rappen Umsatz machen könne, bedeute die Zeit danach vor allem Extraschichten. Etwa alle vier Wochen würden Ihre Kunden sich die Nägel machen lassen. Nach dem Lockdown sei sie schon fast ausgebucht. «Notfalls auch am Sonntag», sagte sie und bereitet sich auf eine intensive Zukunft vor.