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Das Open Air «Mutterschiff» in Menziken bot Leckerbissen für fast jeden Musikgeschmack. Dazu gab es einiges zu entdecken: Ein auf dem Kopf stehendes Badezimmer etwa.
«Raaaauch of em Heeerzog» tönte es am Samstagabend mitten in Menziken. Die Band «Has im Gras» passte den Song «Smoke on the Water» von Deep Purple kurzerhand an das Oberwynentaler Open Air an, das zum 12. Mal auf dem Areal der Baufirma Herzog stattfand. Bereits am frühen Abend hatte die Band viele Besucher angezogen. Vor allem ältere Semester und Familien genossen die Coverversionen bekannter Oldies.
Gemischtes Publikum an Bord
OK-Mitglied Jacqueline von Arx freute sich über das breit interessierte Publikum. «Wir möchten allen etwas bieten, denn es gibt hier nur einen solchen Anlass.» Deshalb soll für jeden etwas dabei sein, auch Elektro- und Partymusik für die Jugend. So genossen bis in die Nacht hinein mehrere Generationen nebeneinander das Musikprogramm.
Attraktiv ist das Open Air nicht wegen der Bands allein. Jedes Jahr kann Neues entdeckt werden. Heuer begrüsste ein Leuchtturm die Besucher und leitete sie in den Hafen, in dem das Mutterschiff liegt. Die Veranstalter hatten es einmal mehr geschafft, das Gelände in zwei Wochen Fronarbeit in einen Abenteuerspielplatz zu verwandeln. Der grosse Stolz: Die Bar, die sich als Schatztruhe mit Deckel und Schlüssel präsentierte. Treppe und Sitztribüne verbanden den oberen Teil mit der Nebentribüne und der Lounge mit dem Hauptschauplatz. Wer sich die Hände waschen wollte, schaute zweimal hin: Er fand sich in einem auf dem Kopf stehenden Badezimmer wieder. Die Toilettenschüssel hing an der Decke, der Wasserhahn war verkehrt herum montiert. Nur das Wasser floss in die gewohnte Richtung.
Trotz des starken Regens in den vorangehenden Tagen kam es zu keiner Schlammschlacht. Der Kiesboden war dem grossen Zuschaueransturm gewachsen. Nur die Kinder wühlten im Dreck: Sie vergnügten sich bei einer Schatzsuche im Sandkasten. Daneben konnten sie sich schminken lassen und als Piraten das Mutterschiff entern.
Als Hauptact trat am Samstag Gustav mit seiner Band auf. Der Freiburger packte das Publikum mit seiner Musik und sympathischen Art. Dank den zwei akustisch voneinander abgegrenzten Bühnen konnten die Künstler ohne lange Pausen nacheinander auftreten. Das Publikum kam dabei nicht nur in den Genuss von Live-Musik: Zu den Songs von Steven Parry tanzte Marion Weik alias «Sugar», der Hiphopper Michael Peier performte auf der Hauptbühne und Poetry Slammer kämpften mit Worten um die Gunst der Schiffpassagiere.