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Aargau
Wyna/Suhre
Die biologischen Gartenbauern machten Sauerkraut mit und ohne Koriander. Eine anstrengende Angelegenheit, müssen die Kabisköpfe doch erst von Hand gehobelt werden.
Hochbetrieb herrscht am Samstag hinter Anna Sprengs Haus in Kölliken: Zehn Frauen, zwei Männer und ein Kind machen Sauerkraut. Die Chruthoblete des Biologischen Gartenbauvereins Unterentfelden ist eine fröhliche Angelegenheit. «Anni’s Best Sauerkraut», nennt Fredy Bolliger das Kraut, das hier nach Anleitung der Hauswirtschaftslehrerin Anna Spreng hergestellt wird.
Die Salzmenge – ein Löffel pro zwei Kilo – ist gegeben. Dazu kann man Wacholderbeeren und Senfkörnern mischen. Auf Koriander verzichtet Fredy. Geschmackssache. Einige Teilnehmer bringen den Kabis selber mit, für die anderen besorgt Anna Spreng das Gemüse. «Ich habe 70 Kilo eingekauft, so viel, wie noch nie», sagt sie. Sauerkraut sei einer der besten Vitaminlieferanten im Winter, sagt Spreng, die das (inzwischen vergriffene) Buch «Natürlich einmachen» geschrieben hat.
Arbeit macht Spass
«Alle sagten, das Sauerkraut sei so gut», erzählt Susi Dätwyler beim Mischen von Kraut und Gewürzen. Sie hat letztes Jahr Gläser verschenkt und Komplimente geerntet. Dieses Mal macht sie noch mehr Sauerkraut. Eine sinnliche Arbeit, das Mischen und Kneten und Einfüllen. An Anfang aber steht das Hobeln. Nicht ganz ungefährlich; das Messer ist scharf. Die jüngste Teilnehmerin ist die vierjährige Johanna Kneubühler. Sie ist mit Mutter Regula da und hilft beim Zugeben der Gewürze, beim doppelhändigen Mischen und beim Abfüllen in die Gläser. Zwischendurch wandern ein paar Kabisstücke direkt in den Mund.
Mit der Chabishoblete wird altes Kulturgut erhalten: Konservierung ohne Energieverschleiss. «Den Rand gut abputzen», sagt Anna Spreng. Und wann kann man das Sauerkraut, roh oder gekocht, geniessen? «Ab Samichlaus», weiss Barbara Vontobel. Und auch ein Jahr später sei es noch gut. Traditionell zu Rippli oder Speck oder je nach Familientradition auch mit Spätzli.