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Aargau
Am Freitag findet die Premiere der Theatergruppe AUJA! der Neuen Kantonsschule Aarau auf dem alten Eniwa-Werkhof in Aarau statt. Wir haben den Probennachmittag besucht.
Die Theatergruppe AUJA! der Neuen Kantonsschule Aarau feiert am Freitagabend ihre Premiere mit dem Stück B17. Als Auftrittsort hat sie den alten Eniwa-Werkhof ausgesucht. Gespielt wird auf dem gesamten Areal. In jeder Nische, auf dem Vorplatz und sogar aus dem Fenster des ersten Stockwerks des Hauptgebäudes ertönten am Montagnachmittag Stimmen. Es wurde intensiv geprobt. «Ob du lebst oder stirbst, ist lediglich ein Zustandswechsel», rief eine Kantischülerin in weissem Overall und grünem Tuch vom Fenster über den Platz.
Das Stück greift das Thema Verschwörungstheorien auf und handelt von den Auswirkungen der Massenpsychologie in einem Jugendlager. Basierend auf der Simulationstheorie, die besagt, dass die Realität eine einzige Computersimulation ist, nimmt die Dynamik zwischen Glauben und vermeintlichem Wissen ihren Lauf. Die beiden 18-jährigen Autorinnen, Annina Deubelbeiss und Jessica Barthel, verraten:
«Es endet in einer Katastrophe.»
Sie erarbeiteten das Stück als Teil ihrer Maturaarbeit. Knapp 400 Seiten umfasst ihr Werk, das sie laufend umgeschrieben haben. «Es ist spannend, wie die Inputs aus den Proben einfliessen», sagt Barthel. Auch der Ort habe sie inspiriert. «Die Requisiten stammen fast alle aus der unmittelbaren Umgebung.» Es sei ihnen wichtig gewesen, das Thema unabhängig von der Coronapandemie zu behandeln. Deubelbeiss sagt:
«Es ist abstrakt und aktuell, aber wir wollten uns nicht auf die Verschwörungstheorien im Zusammenhang mit dem Coronavirus fokussieren.»
Eine Herausforderung sei es, die Komplexität der Charaktere zu erfassen, sagt Xenja Schwabe. Die 18-Jährige wirkt als Schauspielerin mit. Ebenso wie ihre Kollegin Jenny Schleuniger. Sie steht das erste Mal auf der Bühne und ergänzt:
«Der Ort hat geholfen, sich einzufühlen.»
Sämtliche AUJA-Produktionen zeichnen sich dadurch aus, dass alles immer neu erschaffen wird, wie Produktionsleiter Pascal Aeschlimann sagt. «Wir führen nicht einfach ein Stück auf, sondern produzieren immer alles selber.» Auch er widmet sich in seiner Maturaarbeit als Produzent diesem Theater. «Ich war bereit, das Risiko auch während des Lockdowns einzugehen.» Die Planung und die Organisation seien mit Unsicherheiten verbunden gewesen. Nun sei er froh, dass sie trotz der Pandemie im geplanten Rahmen draussen spielen können. Für die Premiere und die weiteren sechs Vorstellungen gibt es noch Tickets.