Schöftland
Ein Schwalbenschwanz weist den Weg in die weite Welt

Elisabeth Heuberger neustes Bilderbuch zeigt den Werdegang eines Schmetterlings aus der Sicht eines Zwergs.

Peter Weingartner
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Die Künstlerin Elisabeth Heuberger (64) präsentiert ihre neueste Kreation, inspiriert vom Schöftler Wald.

Die Künstlerin Elisabeth Heuberger (64) präsentiert ihre neueste Kreation, inspiriert vom Schöftler Wald.

Peter Weingartner

«Hab Vertrauen! Wir sehen uns wieder.» Der Titel des dritten Bilderbuchs der Schöftler Künstlerin Elisabeth Heuberger, im letzten Frühling fertig geworden, kann als Durchhalteparole oder Wunsch in Coronazeiten gelesen werden. Das Buch aber zeigt eine natürliche Metamorphose: vom Ei über die Raupe und die Puppe bis zum prächtigen Schwalbenschwanz.

Eigenständiger, filigraner Malstil einer Autodidaktin

Elisabeth Heuberger (64), Heilpädagogin, hat sich autodidaktisch ihren ureigenen Malstil erarbeitet, geschult an Beobachtungen vor Ort, mit Vorliebe in den Wäldern oberhalb Schöftland. Das zeigen ihre Miniaturen, die sie im Wald mit Aquarellfarbe, aber sehr wenig Wasser, direkt auf ihren Block malt: märchenhaft, filigran, verträumt. Bei der Arbeit am Bilderbuch konnte sie nicht nur darauf zurückgreifen. «Beim Schreiner und Schwalbenschwanzzüchter Werni Herger habe ich erstmals einen Schwalbenschwanz schlüpfen sehen», erzählt sie von ihren Recherchen.

Wimmelbilder mit Blumen, Gräsern und Tieren

Die neun Bilder des Buchs, Doppelseiten, bestechen durch ihre fröhliche Farbigkeit und einen gewaltigen Reichtum an Details. Wie Elisabeth Heuberger sich beim Malen in den Wald versenken kann, dass sie den jungen Marder, der ihren Malkasten beschnuppert, nicht hat kommen sehen, so kann man sich beim Betrachten der Bilder in Details verlieren.

Wimmelbilder mit Blumen, Gräsern, Tieren, wobei es hier die Wiese ist, die zum Eintauchen einlädt. Im Gegensatz zu den Miniaturen, wo sie verkleinert, musste sie hier eher vergrössern; die Blumen und Gräser im Vordergrund erscheinen in natürlicher Grösse. Wie ist sie vorgegangen? Zuerst schrieb sie den Text, dann entschied sie, welche Szenen als Doppelseite ins Buch kommen, bevor es an die Komposition der Bilder ging: Vordergrund, Hintergrund, Platz für den Text? Befreiend in seiner Leichtigkeit das letzte Bild: Es zeigt den Zwerg Nomi, wie er seine Schwalbenschwanzfreundin in die weite Welt hinaus fliegen sieht. Und umgekehrt: Der Schmetterling begleitet den Zwerg auf seinem Weg in die weite Welt hinaus.

Einladung, die Schönheiten der Natur zu entdecken

«Die Geschichte soll einladen, selber hinauszugehen und die kleinen Schönheiten der Natur zu entdecken, im Garten, im Wald, auf den Feldern», sagt Elisabeth Heuberger. In ihrem Kopf entsteht bereits das nächste Buch. «Es ist ein wenig bekanntes Mädchen, das ich illustrieren möchte», mehr verrät sie nicht. Und dann arbeitet sie am Dekor einer Küche, die am Ende als Glasdruck auf einer Wand ein Walduniversum in den vier Jahreszeiten darstellt.

Hinweis

Verkaufsorte:

Das Buch ist für rund 20 Franken in allen Buchhandlungen zu bestellen und liegt bei Aleph & Tau in Schöftland auf (ISBN 978-3-9523852-9-6).