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Aargau
Die HRS Real Estate AG (HRS) und «meinstadion.ch» prüfen überraschend, wie mit einer Entkoppelung des Stadions von den Hochhäusern der Stadionbau beschleunigt werden könnte.
Gegen aussen schienen Michael Hunziker, der Hauptinitiant von «meinstadion.ch», und Martin Kull, der Chef der HRS, ernsthafte Problem miteinander zu haben. Obwohl der Anwalt und Notar Hunziker für die HRS gearbeitet und etwa Landverkäufe im Torfeld verschrieben hatte. Doch Anfang letzter Woche griff er Kull an – mit der Forderung nach einer vertraglich fixierten Konventionalstrafe von fünf Millionen (für den Fall, dass die HRS das Stadion nicht baue). Hunziker ging sogar so weit, dass er an der Generalversammlung des «Club 100» ein Mail von Kull vorlas, in dem dieser seinem Ärger Luft verschaffte. Ärger über die Konventionalstrafen-Medienmitteilung vom 26. Februar.
Mit dieser Mitteilung hat Hunziker nicht nur die HRS, sondern auch den Aarauer Stadtrat vor den Kopf gestossen. Der «meinstadion.ch»-Hauptinitiant war über die Pläne des Stadtrates vorinformiert. Er kannte dessen Konzept mit der Konventionalstrafe und publizierte dies Stunden vor einer wichtigen Sitzung zwischen der stadträtlichen Task-Force und HRS-Kull. «Das war ärgerlich und nicht wahnsinnig hilfreich», erklärte gestern am späten Nachmittag Stadtrat Hanspeter Thür.
Die Differenzen zwischen Hunziker und Kull wurden überraschend schnell beigelegt. Um 19.52 Uhr erreichte die AZ-Redaktion eine Medienmitteilung, wonach HRS und «meinstadion.ch» eine Zwischenfinanzierung als «Plan C» prüfen. Das sei das Ergebnis eines Gesprächs, an dem seitens HRS deren CEO Martin Kull und seitens «meinstadion.ch» René Herzog und Michael Hunziker teilgenommen hätten. «Diese Zwischenfinanzierung soll es ermöglichen, den Stadionbau vom Vorliegen von rechtskräftigen Baubewilligungen von Hochhäusern zu entkoppeln. Damit könnte mit dem Bau des Stadions begonnen werden, auch wenn für die Hochhäuser noch keine Baubewilligung vorliegt», heisst es in der Medienmitteilung.
Die HRS werde bereits am Donnerstagabend erste Zahlen liefern, erklärte Hunziker gegenüber der AZ. Für den Freitag habe man alle vier Parteien (also auch FCA und Stadtrat) zu einem Gespräch eingeladen. Um wie viel Geld geht es? Die 14 Millionen Franken, die «meinstadion.ch» mittels kantonalen Beiträgen, Bankkrediten und der Geldsammlung bisher aufbringen wollte (zusätzlich zu den bewilligten 36 Millionen Franken), reichen laut Hunziker jedenfalls nicht aus.
Mit dem Stadionbau soll laut «Plan C» begonnen werden, sobald die BNO-Revision und der Gestaltungsplan für die vier Hochhäuser rechtskräftig sind. Also idealerweise schon in zwei Jahren, was eine Stadioneröffnung im Sommer 2021 erlauben würde. «Das ist eine Perspektive, bei der der FCA überlebt», betont Hunziker. Die Sponsen würden so bei der Stange bleiben, der Verein müsste nicht ausbluten.