Stromnetz-Monopol
Nach Wucher-Vorwürfen gegen die AEW: FDP und CVP fordern mehr Preistransparenz

Der AEW Energie AG wird vorgeworfen, ihr Netz-Monopol auszunutzen. So klagen die kleineren Stromanbietern über Wucher-Gebühren. Nun verlangen in einem von der FDP- und der CVP-Fraktion gestützten Vorstoss zwei Politiker mehr Transparenz von der AEW.

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Der Verband Aargauischer Stromversorger (VAS) prüft derzeit eine Klage gegen die AEW Energie AG. Der Vorwurf: Die AEW nutze ihr Netz-Monopol aus.

Der Verband Aargauischer Stromversorger (VAS) prüft derzeit eine Klage gegen die AEW Energie AG. Der Vorwurf: Die AEW nutze ihr Netz-Monopol aus.

Mario Heller

Wie setzt die AEW Energie AG ihre Stromtarife fest? Ein Vorstoss fordert Klarheit. Nutzt die AEW Energie AG ihre Monopolstellung aus, um kleineren Stromanbietern für die Benützung des Stromnetzes zu hohe Tarife zu verrechnen? Der Vorwurf steht im Raum. Die AEW solle deshalb transparent machen, wie die Preise zu Stande kommen, fordert der Verband Aargauischer Stromversorger (die AZ berichtete).

Der Verband drohte der AEW sogar mit einer Klage, sollte dies nicht passieren. Nun doppeln zwei Grossräte auf politischer Ebene nach. In einem von der FDP- und der CVP-Fraktion gestützten Vorstoss fordern Bernhard Scholl (FDP) und Werner Müller (CVP) Transparenz von der AEW. Und nicht nur das: Sollte sich dann zeigen, dass die AEW die eigenen Kunden bevorzuge, solle die Regierung dies korrigieren, verlangen Scholl und Müller, beides Vorstandsmitglieder beim Verband Aargauischer Stromversorger.

Darum gehts: Die AEW Energie AG betreibt das kantonale Stromnetz. Und zwar in einem Monopol. Zum einen versorgt sie rund 100 kleinere Stromversorger mit Strom – diese beliefern damit als Detailversorger rund 450000 Aargauerinnen und Aargauer. Und zum andern ist die AEW selbst auch Detailversorger und beliefert rund 100000 Aargauerinnen und Aargauer direkt mit Strom. Der Vorwurf lautet nun: Die AEW nutze diese Doppelrolle aus, um die eigenen Stromkunden zu bevorzugen. Im Gegenzug würden die 450000 Aargauerinnen und Aargauer, die nicht im Versorgungsgebiet der AEW wohnen, benachteiligt werden. (rka)