Hunzenschwil
Wird Urs Wiederkehr Ammann, will er offensiver informieren

Die Gemeinde werde aus den Erfahrungen Konsequenzen ziehen. Wird Urs Wiederkehr zum Gemeindeammann gewählt, verspricht er einen offenen Dialog mit der Bevölkerung.

Ruth Steiner (Text und Foto)
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«Jetzt ist konsolidieren angesagt.» Urs Wiederkehr kandidiert für das Amt als Ammann.

«Jetzt ist konsolidieren angesagt.» Urs Wiederkehr kandidiert für das Amt als Ammann.

Ruth Steiner

Urs Wiederkehr hat die bekannte «Ochsentour» hinter sich: Zehn Jahre sass er in der Schulpflege, vor vier Jahren wurde er in den Gemeinderat gewählt. In zwei Wochen will er seine zurücktretende Kollegin der Einwohnervereinigung, Silvana Richner, als Gemeindeammann für die kommende Legislaturperiode 2018-21 ablösen.

Seine Motivation für das Amt erklärt der 52-jährige Wiederkehr mit der intakten Struktur des Dorfes, dem Angebot, welches Hunzenschwil seinen Einwohnern biete. «Ich bin Verfechter des Milizsystems und möchte meinen Beitrag dazu leisten», begründet er seinen Schritt.

Urs Wiederkehr kennt Hunzenschwil wie seine Hosentasche. Er ist im Dorf aufgewachsen und hat die meiste Zeit hier gewohnt. Er lernte Maschinenzeichner in der Ferrum AG, an der IBZ Schule, Schule für Technik, Informatik und Wirtschaft in Aarau hat er sich anschliessend zum Maschinentechniker HF weitergebildet. Seit über zwanzig Jahren ist er dort als Dozent tätig. Wird er zum Ammann gewählt, plant er, hier kürzerzutreten. Urs Wiederkehr ist verheiratet und Vater von drei erwachsenen Söhnen. «Bis auf einen sind alle aus dem Haus», sagt er und schmunzelt.

Vor zwölf Jahren hat Urs Wiederkehr den elterlichen Betrieb in Rupperswil übernommen. Die WKW Maschinenbau AG beschäftigt fünf Mitarbeitende und produziert Spezialanfertigungen im Bereich Stahl und Stahlguss. Zu ihren Kunden gehören unter anderem der Bahnbauer Stadler Rail und die Ferrum.

Wiederkehrs Prioritätenliste

Was soll sich in Hunzenschwil unter Gemeindeammann Urs Wiederkehr ändern? Aus dem Gemeindehaus soll in Zukunft offensiver informiert werden. Das hat sich Wiederkehr aufgrund von Erfahrungen in der Vergangenheit vorgenommen. «Im Zusammenhang mit dem Referendum zur Anpassung der Bau- und Nutzungsordnung im vergangenen Jahr hat die Gemeinde unglücklich agiert», gibt sich Wiederkehr selbstkritisch. Damals hatte der Gemeinderat beschlossen, zu den «teilweise falschen Vorwürfen der Referendums-Befürworter» in den Medien nicht Stellung zu nehmen. Wiederkehr verspricht. «Wir werden die Kommunikation nach Aussen verbessern.»

Weit oben auf der Prioritätenliste steht zudem die Optimierung des öffentlichen Verkehrs. Auf Wunsch der Bevölkerung soll eine Busverbindung bis ins Wynecenter in Buchs geschaffen werden. Zudem möchte Hunzenschwil, dass der Bus auch beim Bahnhof stoppt. «Die jetzige Haltestelle an der Rupperswilerstrasse ist zu weit vom Bahnhof entfernt. Das ist ein Fehler», sagt Wiederkehr.

Konsolidieren angesagt

In den vergangenen Jahren ist Hunzenschwil stark gewachsen. Auf mehr als 4000 Einwohner. Das sind 800 mehr als noch 2010. Vor wenigen Monaten hat die Gemeinde mit dem neuen Schulhaus für 12 Millionen Franken ihren teuersten Bau in der Geschichte eingeweiht. Das hat im Dorf Spuren hinterlassen. Als Folge davon musste der Steuerfuss um zehn Prozent erhöht werden. «Jetzt ist konsolidieren angesagt», sagt Ammann-Kandidat Wiederkehr. Hunzenschwil habe bei den Finanzen die Hausaufgaben gemacht und erreiche ein positives Ergebnis trotz hoher Investitionen und Eliminierung der Aufwertungsreserve. «Das war nicht einfach», sagt Wiederkehr, der das Ressort Finanzen gleich selber verantwortet.