Outdoor-Sportartikel-Hersteller Mammut schliesst seine Seilerei in Seon und verlegt die Produktion nach Österreich. Das hat Auswirkungen für die Gemeinde: Die Behörden rechnen für 2016 mit tieferen Einnahmen bei den Aktiensteuern.
Der Sport- und Freizeitkonzern Mammut Sports Group AG, seit 1992 im Seoner Industriegebiet Birren daheim, schreibt rote Zahlen und verkauft 2016 die letzte Schweizer Produktionseinheit ins oberösterreichische Wels (wir berichteten). Schuld sind laut Mammut-CEO Rolf Schmid eine schwächere Nachfrage sowie der starke Franken.
Die Mammut-Sorgen haben indirekt Folgen für die Standortgemeinde. Der Geschäftsgang der örtlichen Firmen schlägt – meist mit einer Verzögerung – auf die Aktiensteuereinnahmen durch. «Wir rechnen für 2016 mit weniger Steuereinnahmen von Mammut», erwartet Gemeindeammann Heinz Bürki einen «gewissen Einbruch»
Die Probleme beim Sportartikelhändler erschüttern allerdings die Gemeinde Seon nicht in ihren finanziellen Grundfesten. Die Mammut Sports Group AG kommt in der Rangliste der besten Aktiensteuerzahler erst auf Rang 3 oder 4 und trug bisher konstant etwa zehn Prozent zum entsprechenden Einnahmeposten bei.
Die gesamten Aktiensteuereinnahmen beliefen sich im Jahr 2014 laut der diesen Juni an der Gemeindeversammlung abgenommenen Rechnung auf rund 2,6 Millionen Franken. Dabei gilt es zu berücksichtigen, dass im letzten Jahr ausserordentliche Nachzahlungen von einer Million Franken anfielen.
Für das laufende Jahr sind 1,5 Millionen budgetiert und für das nächste Jahr rechnet die Gemeinde mit dem gleichen Betrag: «Während man bei exportorientierten Firmen mit Rückgängen rechnen muss, können dies eventuell andere Firmen kompensieren», begründet der für die Finanzen zuständige Gemeindeammann Bürki diese Erwartung.
Die eineinhalb Millionen an Aktiensteuern sind in Relation zu setzen zu den gut 12 Millionen Franken, die Seon als «Allgemeine Steuereinnahmen» pro Jahr verbuchen kann.
Bleiben die erwarteten direkten Auswirkungen der Mammut-Probleme in einem überschaubaren Mass, scheinen auch die Kollateralschäden im Rahmen zu bleiben: «Es wohnen nicht extrem viele Mammut-Mitarbeiter in Seon», sagt Ammann Bürki und folgert: «Da werden sich auch die indirekten Schäden in Grenzen halten.»
Ganz generell, so der Seoner Finanzminister, seien «Auswirkungen solcher Einschnitte schwierig abzuschätzen». So gestaltet man in Seon in Zeiten unsicherer Wirtschaftslage das Budget «eher defensiv».