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Der Bundesrat muss ein Gesetz ausarbeiten, wie die DNA von Verdächtigen für eine Fahndung genutzt werden kann. So will es das Parlament nach dem Vierfachmord von Rupperswil. Wir haben uns im Dorf umgehört, wie diese Neuigkeit ankommt.
Welche Augen-, Haar- und Hautfarbe hat ein Täter? Auch bei vorliegendem DNA-Material durften Ermittler solche Fragen nicht stellen. Nur das Geschlecht durfte bislang bestimmt werden. Nach dem Nationalrat hat am Mittwoch auch der Ständerat für eine Korrektur gestimmt. Nun ist es am Bundesrat, ein Gesetz auszuarbeiten.
Der ehemalige Kriminalkommissär Markus Melzl findet dies richtig. Die umfassende Auswertung von DNA-Material erlaube es den Ermittlern, das Netz um den oder die Täter etwas enger zu ziehen. So hätte es auch im Fall Rupperswil geschehen können. Der Vierfachmörder Thomas N. wurde mittlerweile aber auch ohne diese Möglichkeit geschnappt. Er wartet im Gefängnis Lenzburg auf seinen Prozess.
Rudolf Hediger, der Gemeindeammann von Rupperswil, ist sich nicht sicher, ob eine umfassende DNA-Analyse zu einem schnelleren Fahndungserfolg geführt hätte: "Wichtig ist aber, dass man es machen kann und so Täter möglichst schnell erwischt."
Die Rupperswiler Bevölkerung ist sich einig, dass dies eine gute Sache ist: "Dann erwischt man mehr Täter", sagt eine Passantin gegenüber Tele M1. Auch andere begrüssen dies ausdrücklich.
"Als ehemaliger Kriminalist muss ich sagen: Bei solch einem schweren Delikt wie Rupperswil steht an vorderster Stelle, den Täter fassen zu können", sagt Markus Melzl und begegnet damit Bedenken, eine bereite DNA-Bestimmung in einer Ortschaft könne eine ganze Gruppe unter Generalverdacht stellen.
Der Täter Thomas N. sitzt in Lenzburg in einer Einzelzelle ein. Eine Weile lang wurde er von zwei Polizisten dauerüberwacht. Das ist laut TeleM1 heute nicht mehr der Fall. Gemäss seiner Verteidigerin befolge er die Gefängnisregeln und verhalte sich anständig.