Das Waldfest des Staufner Männerchors ist ein sicherer Wert für bodenständige Gemütlichkeit und ungezwungene Fröhlichkeit. Am Wochenende wird beim Waldhaus «Unteri Buechrüti» die 25. Auflage angerichtet.
Im Vergleich mit den 157 Jahren, seit der Männergesangverein ununterbrochen zur Dorfkultur beiträgt, wird mit dem Jubiläum des Waldfestes eine noch junge Tradition gefeiert. Doch anno 1988, als zum ersten Mal in die freie Natur eingeladen wurde, war in der Ausschreibung zu lesen, dass man damit «neue Wege» gehen will.
«Nach einer ausgiebigen Debatte» sei von der GV beschlossen worden, «die ausgefahrenen Geleise der seit Jahrzehnten üblichen Unterhaltungsabende zu verlassen und anstelle eines solchen eben etwas ganz anderes, etwas Neues, Pfiffiges, Gemütliches und Abwechslungsreiches zu bieten.»
Nachdem Aufwand und Ertrag bei den Abendunterhaltungen in der Turnhalle nicht mehr übereinstimmten, habe man sich an die einstigen «Baumgartenfeste» erinnert, welche jeweils viel Volk, auch von auswärts, anzogen, erinnert sich Hans Nyffeler, einer der «Gründerväter».
Legendäre Feste beim «Brünneli»
So kam es zu den legendären Festen beim «Brünneli» im Buech. Der Aufwand allerdings war gewiss nicht geringer, stand doch draussen im Walde ausser frischem Quellwasser eigentlich keine Infrastruktur zur Verfügung. Der Strom wurde mit einem 300 Meter langen Kabel zugeführt, und jedes Mal musste ein WC-Loch ausgehoben werden.
Doch das Festzelt stehe parat, die Küche sei trotz der «Abgelegenheit» hervorragend eingerichtet und warte mit echten Leckerbissen zu volkstümlichen Preisen auf. Geselliges, gemütliches und ungezwungenes Beisammensein wurde versprochen: «Wir singen Volkslieder und Lumpeliedli, musizieren und tanzen und geniessen und freuen uns.» Schon damals wurde zum Auftakt am Samstagnachmittag bis Sonntag im Morgengrauen und dann zum Buurezmorge à discrétion aufgeboten.
Nach sieben Jahren verlegten die Männerchörler den Anlass dann allerdings zum Waldhaus in die Untere Buechrüti, wo der Komfort schon fixfertig zur Verfügung steht. Dem traditionellen Rahmen und der Beschaulichkeit tut dies keinen Abbruch, im Gegenteil.
Gartenbahn und Örgeler
Als besondere Attraktion können hier Rundfahrten mit der Gartenbahn statt mit dem Kinderkarussell geboten werden. Geschicklichkeits- und Glücksspiele bringen Abwechslung. Für musikalische Unterhaltung sorgen an beiden Tagen Nostalgie-Örgeler aus Lenzburg. In der Festwirtschaft sind nach wie vor Gnagi vom Grill der Hit und auch der Sängerkafi fehlt nicht auf der Menükarte. Speziell zum runden Geburtstag wird am Sonntag um elf ein Jubiläums-Apéro aufgetischt.
Die Waldfeste bedingen den vollen Einsatz aller 20 Mitglieder und ihrer Familien. Immerhin geht es darum, das Jahresprogramm und insbesondere den Dirigenten – seit kurzem leitet Fabian Perrenoud die wöchentlichen Proben – zu finanzieren. Der Männerchor unter dem Präsidium von Andrew Evans tritt jährlich in den Altersheimen Rupperswil und Lenzburg sowie abwechselnd mit dem Staufner Frauenchor mit Konzerten auf. Der Chorgesang soll wie seit 157 Jahren nach wie vor Männersache bleiben.
25 Jahre Waldfest Staufen Samstag, 23.Juni, ab 16.30 bis ca. 2 Uhr früh beim Waldhaus Unteri Buechrüti. Sonntag, 24.Juni, ab 8.30 bis 10.30 Uhr Buurezmorge à discrétion, anschliessend Festbetrieb; 11 bis 16 Uhr Rundfahrten mit der Gartenbahn; ca. 16 Uhr Ende.