Die Grabstätte im Seoner Fornholz wurde von Gestrüpp und Gewucher befreit und mit neuen Informationstafeln versehen. Neupräsentation des Grabhügels ist eine Hommage an Reinhold Bosch, den ersten Aargauer Kantonsarchäologen
Eine kleine, fast verschworene Gemeinschaft versammelte sich am Freitagabend im Seoner Fornholz, um die Neupräsentation des Grabhügels zu begehen.
Die 1931 erstmals freigelegte Grabstätte zuoberst im Waldstück am nördlichen Dorfende wurde wieder von überwuchernden Pflanzen befreit und mit neuen Informationstafeln versehen. Ein kleiner, bereits früher angelegter Aussichtsturm ermöglicht sogar einen Blick von oben auf die Grabkammern, die gemäss neuesten Forschungen in die Bronzezeit (etwa 1500 vor unserer Zeitrechnung) reichen und 500 Jahre älter sind als bisher angenommen.
Skelette werden keine ausgelegt
«Heute verzichtet man darauf, in den Gräbern zur Veranschaulichung Skelette auszulegen, wie dies früher während der Sommermonate gemacht wurde», erläuterte der seit Anfang Jahr amtierende Kantonsarchäologe Georg Matter den Gästen. Die von Vorgängerin Elisabeth Bleuer initiierte Neupräsentation, fuhr Matter fort, sei zudem eine Hommage an Reinhold Bosch, den ersten Aargauer Kantonsarchäologen.
Er war es, der neben vielen andern historischen Stätten in der Region, auch die Fornholz-Nekropole freilegte. Eine Tafel unter dem Aussichtsturm würdigt den damaligen Lehrer an der Bezirksschule Seengen als unermüdlicher Förderer des Geschichtsverständnisses. «Auch uns ist es heute ein Anliegen, der Bevölkerung mit solchen Stätten unsere Arbeit näher zu bringen», schlug Matter einen Bogen zur Gegenwart.