In der Klosterherberge Baldegg trafen sich rund 70 Mitglieder des Vereins Seetaltourismus zur 16.Generalversammlung. «Dieser etwas spezielle Ort», wie ihn Co-Präsident René Bossard nannte, war nicht nur inspirierend.
Vor lauter Aufbruchstimmung hatte der Vorstand nicht alle Hausaufgaben gemacht und bot pingeligen Mitgliedern etwelche Angriffsflächen.
Vereins-und Kalenderjahrsynchron
Kurzfristig war noch eine Statutenrevision auf die Traktandenliste genommen worden, wonach künftig das Rechnungsjahr nicht mehr Ende September, sondern Ende Dezember endet. Die Synchronisierung von Vereins- und Kalenderjahr macht Sinn, da Abrechnungen der Spezialprojekte im Rahmen der Neuen Regionalpolitik (NRP) zwingend auf Ende Jahr abgerechnet werden müssen.
Die NRP-Projekte lösen jeweils Subventionen durch Bund und Kantone aus und sind mittlerweile eine wichtige Einnahmequelle für Seetaltourismus. Deshalb war dieser Entscheid eine wichtige Weichenstellung für die Zukunft. Nicht angepasst an das nun 15 Monate umfassende neue Vereinsjahr hatte der Vorstand seine Anträge zu Mitgliederbeiträgen und Budget. Er wurde - sicher nicht zu Unrecht - aus der Mitte der Versammlung darauf aufmerksam gemacht, dass dies zu einer durchaus spürbaren Baisse in der Kasse führen könnte.
150-seitige Bestandesaufnahme
Im Rahmen des zweiten NRP-Projekts hat sich der Vorstand in Zusammenarbeit mit dem Institut Tourismuswirtschaft der Hochschule Luzern intensiv mit den «touristischen Strukturen im Seetal» befasst. Herausgekommen ist ein 150-seitiger Bericht, der neben einer Zustandsaufnahme auch Zukunftsszenarien enthält.
Dieser «Businessplan 2012-2016» sieht gegen Ende der Berichtsspanne ein jährliches Budget von 500000 Franken vor. «Dies würde ein aktives Auftreten am Markt ermöglichten», kommentierte Präsident Bossard diese Vision.
Vorerst muss man sich mit rund einem Drittel davon zufrieden geben und schauen, was damit angestellt wird. Fabienne Vollenweider als Leiterin des «Büro für Tourismus und Mobilität» am Lenzburger Kronenplatz konnte in ihrem Rück- und Ausblick von durchaus erfreulichen Perspektiven berichten. Die Gästekarte bewährt sich und wird im nächsten Jahr bereits die dritte (und weiter verbesserte) Auflage erleben.
Nur noch ein Präsident
Die Logiernächte in der Region nahmen 2011 um 7 Prozent, die Aufrufe der Homepage (die 2012 neu gestaltet und an die Plattformen von Luzern- und Schweiz-Tourismus gekoppelt wird) um 22 Prozent zu. Bereits zum zweiten Mal gibts einen Jahreskalender mit schönen Motiven; erhältlich im Büro für 34 Franken (29,50 Franken für Mitglieder).
Nach dem Rücktritt von Co-Präsident Martin Kaufmann (Ballwil) umfasst der für die nächste Amtsperiode bestätigte Vorstand noch 6 Personen. Guido Buob, Geschäftsführer Appenzellerland Tourismus AI, zeigte in seinem anschliessenden Referat, was mit mehr Mitteln und vor allem Fantasie alles möglich ist.