Im zweiten Anlauf stimmt der Souverän der Teilzonenplanänderung und dem Landparzellenkauf an der Gemeindeversammlung zu. Das Bauprojekt zur Schaffung von neuem Schulraum kann in Angriff genommen werden.
Wiederholt musste Gemeindeammann Herbert Anderegg an der Gemeindeversammlung am Mittwochabend die Diskussion auf das eigentliche Geschäft lenken. Die Bevölkerung hatte sich mit der Frage auseinanderzusetzen, ob sie der noch im Juni zur Überarbeitung zurückgewiesenen Teilzonenplanänderung im Dorfzentrum zur Erweiterung der Zone für öffentliche Bauten zustimmen will.
Nötig ist diese Änderung, um das vor einem Jahr beschlossene Projekt zur Schulraumerweiterung beim bereits bestehenden Schulhaus weiterzuführen. Die Standortwahl wurde vom Gemeinderat, wie dies ebenfalls an der Juni-Gmeind verlangt wurde, mit einem Kostenvergleich noch einmal gerechtfertigt. Die vor einem Jahr schon zur Diskussion gestellte Variante, im Quartier «Schümel» ein neues Schulhaus zu bauen, hätte, so zeigte der Gemeindeammann auf, Mehrinvestitionen von knapp 6 Millionen Franken zur Folge.
Konfrontiert wurde der Gemeinderat am Mittwochabend nun mit dem Standpunkt, es gäbe noch weitere zu prüfende Umsetzungsmöglichkeiten, welche die drängende Schulraumsituation in Holderbank lösen könnten. Vorgebracht wurde auch der grundsätzliche Einwand, die Investitionskosten seien unabhängig von der Standortwahl für die Schulraumerweiterung viel zu hoch.
Diese Einwände, entgegnete Anderegg, würden das Thema verfehlen. Wer mit den bisher getroffenen Entscheidungen nicht einverstanden sei, müsse demzufolge gegen die Teilzonenplanänderung stimmen. «Dann muss mit dem Planen noch einmal von vorne begonnen werden», legte der Gemeindeammann die Konsequenzen auf den Tisch.
Am Ende konnten die Argumente des Gemeinderates überzeugen, die Bevölkerung wollte den eingeschlagenen Weg nicht verlassen. Mit 74 Ja- gegen 21 Nein-Stimmen wurde die Teilzonenplanänderung gutgeheissen. Als nächsten Schritt gelangt die Vorlage nun zum Regierungsrat. Derweil bereiten die Gemeindebehörden einen Architekturwettbewerb für das anstehende Bauprojekt vor. «Dabei wird die Kostensituation nachdrücklich betont und berücksichtigt», erklärte Gemeindeammann Anderegg.
In einem vorgezogenen Traktandum stimmte die Bevölkerung von Holderbank ebenfalls dem Kauf einer Landparzelle zu, die von der Zonenplanänderung betroffen ist. Mit dem Verweis, Fairness gegenüber dem derzeitigen Besitzer walten zu lassen, akzeptierte man einen Kaufpreis von 310'000 Franken. Dieser war vom Gemeinderat bisher als zu hoch eingeschätzt worden.
Kaum zu Diskussionen Anlass gaben die übrigen traktandierten Anträge. Die Bevölkerung stimmte zwei Verpflichtungskrediten zur Anschaffung eines Tanklöschfahrzeugs und eines Verkehrsabteilungsfahrzeugs für die Feuerwehr Chestenberg zu.
Ebenfalls bewilligt wurden ein Kredit für die Gesamtrevision der Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland, ein Kredit zur Realisierung einer Unterflur-Abfallentsorgungsstelle und das Budget 2015 mit einem unveränderten Steuerfuss von 98 Prozent. Des Weiteren beschlossen die Stimmbürger die Teilrevision der Satzungen Krankenheim Lindenfeld, die Auflösung des Gemeindeverbandes für Sprachheilunterricht Niederlenz sowie die Anpassung des Personalreglements.