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Ein Verband soll ab nächstem Jahr die Probleme der beiden kleinen Schulen lösen. Am Freitag gab es dazu Detailinformationen.
Dürrenäsch hat zu wenig Schulraum, in Leutwil hingegen reicht die Schülerzahl nur knapp. Was liegt da näher, als zusammenzuspannen? Dies dachten sich auch die Mitglieder der beiden Gemeinderäte und der Schulpflegen. Daher nahmen sie im letzten Sommer Gespräche auf, um die Schulsituation der zwei Dörfer neu zu gestalten. Am Freitagabend fanden – coronabedingt – zwei Infoveranstaltungen statt, an welchen die Verantwortlichen den insgesamt 55 Interessierten ihren Vorschlag präsentierten.
Der Schulvertrag «Drüwil», in welchem Leutwil mit Boniswil und Hallwil auf Leitungs- und Administrationsebene zusammenarbeitet, wird Ende Jahr auslaufen. Die neue Zusammenarbeit der Schulen Dürrenäsch und Leutwil soll auf einer Verbandslösung basieren. «Dies hat den Vorteil, dass beispielsweise Lehrpersonen und die Schulleitung vom Verband angestellt werden und nicht von den einzelnen Dörfern», erklärte die Dürrenäscher Gemeinderätin Vroni Merz am Freitagabend. Die Pensen würden dadurch grösser und attraktiver. Die zwei Schulstandorte sind gleichberechtigt und bleiben unverändert bestehen, es entsteht jedoch eine gemeinsame Führungsstruktur nach dem Prinzip «Dezentral unterrichten, zentral leiten».
Ein Vorstand mit Mitgliedern aus beiden Gemeinden soll den Schulverband leiten. Die Schulanlagen verbleiben im Besitz der jeweiligen Dörfer, die Kosten des Verbandes werden gemäss Schülerzahlen aufgeteilt. Der neue Primarschulverband soll auch offen sein für weitere Mitglieder.
Die neue Struktur sieht vor, dass der Kindergarten sowie die erste und zweite Klasse in beiden Dörfern angeboten werden. «Kurze Wege für kurze Beine», fasste Eva Hammesfahr, Gemeinderätin aus Leutwil, den Entscheid zusammen. Ab der dritten Klasse werden die Kinder aus beiden Gemeinden zusammengefasst und abwechslungsweise in Dürrenäsch und Leutwil unterrichtet. Reicht die Schülerzahl für zwei Klassen, bestimmt das Platzangebot den Standort. Die Fünft- und Sechstklässler können den Schulweg mit dem Velo zurücklegen, für die jüngeren Kinder wird ein Transport organisiert.
Nicht betroffen ist die Oberstufe. Dürrenäsch wird die Schülerinnen und Schüler der siebten bis neunten Klasse weiterhin nach Seon schicken, Leutwil nach Seengen.
Auch die beiden Schulpflegepräsidentinnen betonten die Vorteile des Verbandes. «Grössere Schulen können eher das geforderte Bildungsangebot bereitstellen», sagte Simone Bertschi, Präsidentin der Schulpflege Dürrenäsch. «Der Verband bietet die Chance, selbstbestimmt in die Zukunft zu gehen und das Bestmögliche für die Kinder zu erreichen.» Ihre Kollegin aus Leutwil, Natalie De Bary, wies darauf hin, dass die beiden Schulen bereits früher zusammengearbeitet hätten. «Ich selbst habe zwei Jahre in Dürrenäsch die Schule besucht.»
Der Zeitplan für die Umsetzung des Schulverbands ist sportlich. Bereits an den kommenden Sommergmeinden soll abgestimmt werden. Wird die Vorlage in beiden Dörfern angenommen, kann der Verband ab Anfang 2022 starten, zeitgleich mit der Einführung der neuen Schulführungsstruktur nach Abschaffung der Schulpflegen.