Beim Schulhaus-Neubau in Rupperswil geht es in die nächste Runde. Bis am 26. Oktober liegt auf der Gemeindekanzlei das Baugesuch auf.
Geplant ist, das bestehende Juraschulhaus um einen Neubau zu erweitern und die beiden Gebäude mit einer Brückenlösung direkt miteinander zu verbinden. Mit dieser Verbindung zwischen Neu- und Altbau strebt der Gemeinderat eine «Schule unter einem Dach an, die identitätsstiftend wirkt und ideale Bedingungen für den Schulbetrieb schaffen wird.»
Anlässlich der Projektpräsentation im letzten Oktober gaben sich die Rupperswiler aufgeschlossen gegenüber dem Vorhaben. Überraschenderweise wurde wenig später der Projektierungskredit von 1,33 Mio. Franken an der Wintergmeind nur noch knapp angenommen. Die Finanzkommission hatte zuvor das Veto eingelegt.
Eine eigens eingesetzte Baukommission hat Anfang Jahr die Arbeit aufgenommen. Der Gemeinderat schreibt in einer Mitteilung, man habe einerseits die Projektierungsarbeiten vorangetrieben und gleichzeitig das Vorhaben «auf verschiedene Optimierungsmassnahmen hin überprüft, um das angestrebte Kostenziel zu erreichen.»
Wieviel mit der abgespeckten Lösung konkret eingespart werden kann, kann Gemeindeammann Ruedi Hediger im jetzigen Zeitpunkt nicht näher beziffern. «Wir gehen jedoch davon aus, dass das Bauvorhaben jetzt günstiger wird», sagt er. «Das Ziel ist, es mit dem Projekt bei Kosten um 13 Millionen Franken einzupendeln.»
Die Submission für die Baumeisterarbeiten, die Heizungs-, Lüftungs- und Sanitäranlagen werden parallel zum Baubewilligungsverfahren durchgeführt. Schon Mitte November sollen die Arbeiten vergeben werden können. «Die Vergaben erfolgen selbstverständlich unter Vorbehalt einer rechtskräftigen Kreditgenehmigung», schreibt der Gemeinderat. Über den Baukredit werden die Rupperswiler dann an einer ausserordentlichen Gemeindeversammlung am 27. Januar 2016 zu befinden haben.
Doch wird das Baugesuch schon jetzt aufgelegt, damit der ehrgeizige Realisationsplan eingehalten werden kann. Schon im August 2017 sollen die Schüler der Primarschule Rupperswil und Kreisschule Lotten in die neuen Räume einziehen können.
Der Sparhebel wurde an verschiedenen Orten angesetzt. Die einschneidendsten Veränderungen gegenüber dem Wettbewerbsprojekt erfahren dabei die vorgesehenen Umbaumassnahmen am bestehenden Juraschulhaus. Hier hat man sich entschieden, nur das Nötigste zu verändern. Konkret wird auf eine Erneuerung der Fassade verzichtet, ebenso auf den Einbau neuer Fenster.
Zudem werden die im Altbau vorgesehenen neuen Schulräume nun zusätzlich im neuen Schulhaus vorgesehen. «Diese Lösung ist einfacher umsetzbar und kostengünstiger», sagt Architekt Patrick Schmid vom Architekturbüro Schmid Schärer Architekten GmbH ETH/SIA, Zürich. Beim Neubau will man beim Ausbaustandard sparen. Schmid spricht von «guten währschaften Lösungen, die auch in zehn Jahren noch Bestand haben.» Für die Haustechnik zum Beispiel heisst das keine kontrollierte Schulraumlüftung und Warmwasser nur dort, wo unbedingt nötig.