Kommentar
Schule: Eltern sollen mitreden, aber nicht mitentscheiden

Zunehmend werden auch im Aargau Eltern-Gremien gegründet, die sich mit Lehrern und Schule austauschen und die Anliegen von Müttern und Vätern einbringen sollen. Was bringt die Eltern-Lobby wirklich – und wo hörts auf?

Rolf Cavalli
Rolf Cavalli
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Schule, Lehrer, Eltern: Eine nicht immer einfache Beziehung soll durch ein Elternforum verbessert werden.

Schule, Lehrer, Eltern: Eine nicht immer einfache Beziehung soll durch ein Elternforum verbessert werden.

KEYSTONE/PETER SCHNEIDER

Keine Nachrichten, sind gute Nachrichten! Wo trifft dies besser zu, als bei der Beziehung zwischen Eltern und Lehrern. Wer selber schulpflichtige Kinder hat, weiss: Solange sich die Schule nicht meldet, sind keine grösseren Probleme mit dem Sprössling zu befürchten.

Gleichzeitig liegt genau hier die Krux: Die Beziehung zwischen Eltern und Schule ist grundsätzlich problemorientiert. Die beiden Parteien beschäftigen sich vor allem dann intensiv miteinander, wenn etwas schief läuft. Mit dem steigenden Leistungsdruck und den Erwartungen an die Kinder nimmt auch das Konfliktpotenzial zwischen Eltern und Lehrern zu.

Es ist deshalb begrüssenswert, wenn in einigen Aargauer Gemeinden wie jüngst in Fahrwangen ein sogenanntes Elternforum gegründet wurde. Dieses nimmt Alltagsanliegen von Müttern und Vätern auf, bespricht diese mit den Lehrern und macht aktiv bei der Umsetzung von Schulprojekten mit. Umgekehrt können Elterngremien die Schule entlasten, müssen sich Lehrer so nicht mehr ständig mit Partikularinteressen von einzelnen, übereifrigen Eltern herumschlagen.

Zuviel erwarten darf man von solchen Elternräten allerdings nicht: Die Elternlobby mag sich beim einen oder anderen Thema mehr Gehör verschaffen. Ein Mitspracherecht bei zentralen Schulfragen wie Unterrichtsgestaltung bekommen Eltern dadurch aber nicht. Und das ist richtig so. Die Bildung ist Sache der Schule. Genau wie umgekehrt die Erziehung prinzipiell Sache der Eltern bleiben muss.