Das 46-jährige Vorstandsmitglied der SVP Ortspartei will sich einen Sitz im Rupperswiler Gemeindrat sichern. Wyder liegt unter anderem die Fördern des Wirtschaftsstandorts am Herzen. Aufpassen müsse man dabei punkto Steuerfuss.
Normalerweise verhandelt Raphael Wyder vor allem mit Geschäftskunden aus Indien oder China. Das aber soll sich ändern: Dank seiner Gemeinderatskandidatur könnte bald die eine oder andere Verhandlungspartei mehr dazukommen. Dabei bringe er einen «Blumenstrauss» an Qualitäten mit, wie der 46-Jährige sagt: «Ich darf schon behaupten, dass ich vieles erlebt und einiges gesehen habe.» So seien Reisen ein wichtiger Bestandteil seines Berufslebens gewesen, der kulturelle Austausch fasziniere ihn.
Derzeit übt der gelernte Elektroniker und studierte Elektroingenieur eine leitende Funktion bei der Pfiffner Messwandler AG in Hirschthal aus. Dies könnte ihm im Gemeinderat helfen. «Wie im Geschäft gibt es auch dort verschiedene Anspruchsgruppen», sagt das Vorstandsmitglied der SVP Ortspartei. Dass diese zu einem Konsens finden ist das Ziel: So liegt ihm unter anderem das Fördern des Wirtschaftsstandorts am Herzen. Aufpassen müsse man punkto Steuerfuss.
Kaum je waren die Wahlen in Rupperswil so spannend wie jetzt: Wer wird in zwei Wochen Nachfolger von Gemeindeammann Ruedi Hediger (SVP)? Es gibt ein Duell: Die AZ hat Mirjam Tinner (parteilos, bisher) und Reto Berner (parteilos, neu) bereits porträtiert. Heute werden die drei Neuen präsentiert: Fabian Wildi (parteilos), Raymond Imboden (SVP) und Raphael Wyder (SVP). Die SVP möchte ihre beiden Sitze verteidigen. Doch das wird bei sieben Kandidaten schwer. Von den Bisherigen treten neben Mirjam Tinner auch Daniel Marti (Die Mitte) und Jasmin Bühler ( FDP) wieder an.
«Da müssen wir dafür sorgen, dass dieser auf einem Niveau bleibt, der für alle interessant ist», sagt Wyder. Gleichzeitig ist ihm ein durchdachter Umweltschutz wichtig. So werde oft vergessen, wie schön es hier sei, etwa was Littering betrifft: «Das tut mir dann schon weh.»
In Rupperswil lebt Wyder seit zwanzig Jahren. Während seine Frau von hier stammt, ist er in Möriken-Wildegg aufgewachsen. Geholfen habe ihm das Teilnehmen am Dorf- und Vereinsleben, 2016 folgte letztendlich das Ortsbürgerrecht. «Ich fühlte mich hier schnell heimisch. Dies wollte ich unterstreichen», so Wyder. Antreiben würde ihn, dass die Politik eine Neuausrichtung nötig habe. «Mir fehlt die Nähe. Es braucht mehr Austausch, mehr Kommunikation. Und vor allem: Mehr Transparenz», erklärt Wyder. Ein Mittel dazu sei es die Themen aus der Bevölkerungsbefragung anzugehen.
Für Politik interessiere er sich seit der Lehre. Ihm sei es immer ein Anliegen gewesen, sich einzubringen. Dass er erst jetzt kandiert, habe damit zu tun, dass Sohn und Tochter – heute 20 und 17 – früher zu jung waren. «Heute spüre ich mehr Raum für neue Sachen», sagt Wyder. Ziel sei es, das allfällige Amt mehrere Jahre auszuüben. Denn: «Mir ist bewusst, dass eine gewisse Phase nötig ist, um sich einzuarbeiten. Daher wäre es schade, nach vier Jahren alles hinzuschmeissen.»