Er hat einen Namen, der so gar nicht nach Business tönt: Verein Erziehung und Bildung (VEB). Aber er ist ein grosser Player im Geschäft mit Krippen- und Hortplätzen. So hat er 51 Angestellte (30,5 Stellen zu 100%) und ist in Aarau, Lenzburg, Erlinsbach und Wohlen aktiv. Der Trägerschaft gehören die Caritas und die römisch-katholische Kirche an, es gibt eine Nähe zum Sozialunternehmen Trinamo (ex Stollenwerkstatt).
Der VEB hat turbulente Zeiten hinter sich – weil er im letzten Sommer einen Wachstumssprung nach Lenzburg machte, und weil ihn die Umstände der Umsetzung des Kinderbetreuungsgesetzes in Aarau forderte. Aber vor allem war er mit sich selber beschäftigt. Der VEB schrieb 2017 rote Zahlen. Im Frühling 2018 ging die Geschäftsführerin «aufgrund unterschiedlicher Vorstellungen über die strategische Ausrichtung und Führung des Vereins». Es übernahmen drei Vorstandsmitglieder die operative Führung, darunter die Grossrätinnen Sabine Sutter-Suter (CVP, Lenzburg) und Gabriela Suter (SP-Kantonalpräsidentin, Aarau). Wie jetzt bekannt wurde, haben sich die beiden Frauen vom VEB verabschiedet. Sabine Sutter-Suter war vier Jahre im Vorstand, davon zwei Jahre Präsidentin, Gabriela Suter gehörte dem Vorstand seit zwei Jahren an. Beide sind aktuell durch ihre Nationalratskandidaturen stark gefordert.
Neu gibts ein Co-Präsidium: Silvana Kim (als Privatperson, beruflich als Geschäftsleitungsmitglied Trinamo tätig) und Matthias Fricker (Anwalt). Wie der VEB gestern mitteilte, konnte in der Zwischenzeit auch eine neue, dreiköpfige Geschäftsleitung gebildet werden – mit internen Kräften. Ihr gehören an: Esther Elsener (Geschäftsführerin), Natascha Wertli und Brigitte Iseli. Letztere bleibt Betriebsleiterin «Clubhaus Telli» und «Spielvilla».
In einer «Mitteilung an alle Anspruchsgruppen» wird der Abgang von Sutter und Suter als geplant («wie vorgesehen») dargestellt. «In einem anspruchsvollen Umfeld gelang es, den finanziellen Turnaround zu schaffen. Der VEB verfügt über stabile Finanzen und die Jahresrechnung 2018 schliesst mit einem Gewinn ab», heisst es über die Phase mit der Interimsgeschäftsleitung. «Die Betriebe sind heute sehr gut bis voll ausgelastet.»