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Die Vergangenheit des «Mattenparks» in Othmarsingen war bisher durchzogen. Nun hat die neue Bauherrin ein Baugesuch eingereicht – und die Gemeinde spricht von einer einmaligen Chance.
Jetzt werden in Othmarsingen Nägel mit Köpfen gemacht: Die neue Bauherrschaft Fortimo AG hat zusammen mit den Planern des Architekturbüros fsp am Freitagmorgen das Baugesuch für das Projekt «Mattenpark» eingereicht.
Für ein Grossprojekt auf dem über 21 000 Quadratmeter grossen Areal des Fleischverarbeiters Centravo AG gab es schon viele Interessenten. Zuletzt war da Eiffage Suisse AG, die trotz eines bewilligten Baugesuchs im vergangenen Herbst absprang und nun von Fortimo abgelöst wurde. Davor traten aber auch schon bekannte Baufirmen wie die Implenia AG oder der Generalunternehmer Steiner AG von ihrem Kaufrechtsvertrag zurück.
Nun folgt der nächste Anlauf, und der soll gelingen, wie man dem euphorischen Gemeindeammann Hans Rätzer am Freitag vor den Medien angemerkt hat:
«Othmarsingen hat die einmalige Chance, ein Dorfzentrum entlang der Lenzburgerstrasse entwickeln zu können, das auch wirklich im Zentrum des Dorfes steht.»
Geplant ist nun der etappenweise Bau von elf Gebäuden mit 2.5- bis 5.5-Zimmerwohnungen. Etappenweise, weil sich auch Centravo nicht auf einen Schlag aus Othmarsingen zurückzieht. Die Kosten für das gesamte Projekt wurden noch unter Eiffage Suisse auf 52 Millionen Franken geschätzt, Fortimo rechnet mit über 63 Millionen Franken, die das inhabergeführte Unternehmen selber in den Bau stecken will.
Dafür sollen direkt an der Dorfstrasse – also dort wo heute der Landgasthof Pflug steht – zwei Gebäude errichtet werden, die sich vom Dach und von der Fassade her ins Dorfbild entlang der Lenzburgerstrasse einordnen. Eines dieser Gebäude soll im Erdgeschoss Gewerbefläche bieten, zum Beispiel ein Laden für den täglichen Bedarf, eine Kinderkrippe oder ein Lokal. Darüber sind 14 Mietwohnungen geplant.
Im Gebäude nebenan sind das Erdgeschoss und der 1. Stock für bereits reserviert: Dort plant die Othmarsinger Gemeinde den Sitz ihrer neuen Gemeindeverwaltung, oben sollen ebenfalls Mietwohnungen folgen. Dahinter sollen fünf Gebäude mit insgesamt 65 Eigentumswohnungen und vier Gebäude mit total 86 Mietwohnungen gebaut werden. Diese sollen allesamt von oben betrachtet an Findlinge in einem Bachlauf erinnern, nicht geometrisch, sondern scheinbar zufällig und natürlich angeordnet.
Das letzte Baugesuch wurde 2018 ohne Einsprachen bewilligt. Auch beim neuen Gesuch sind sich alle einig, dass mit keinen grossen Turbulenzen zu rechnen ist – man habe die grössten Diskussionen bereits im Rahmen der Erstellung des Gestaltungsplans und seiner Teilrevision 2019 geführt.
Mitte Juni soll das Projekt ausgesteckt werden, wofür ursprünglich 320 Holzpfosten eingeschlagen werden sollten. Nun konnte die Zahl immerhin auf etwas um die 120 reduziert werden.