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Mit einem deutlichen Abstimmungsresultat haben sich die Ortsbürger aus Niederlenz dazu entschieden, dass Areal der ehemaligen Gartenbauschule zu kaufen. Während ein Teil des Geländes umgezont werden soll, so sind auch Zwischennutzungen geplant. So dürfen bald wieder Schüler einziehen.
«Dieser trübe Tag passt eigentlich nicht, wir haben etwas zu feiern», sagt Jürg Link, Gemeindeammann von Niederlenz. Mit 120 zu 4 Stimmen beschlossen die Niederlenzer Ortsbürger am Sonntag an der Urne den Kauf der ehemaligen Gartenbauschule (AZ vom 9.6.). Der Kaufpreis für das 1,4 Hektaren grosse Areal und die Gebäude des Berufsbildungszentrums Niederlenz BBZ beträgt 5,5 Millionen Franken. Auch die Generalversammlung des Dachverbandes der Schweizerischer Gemeinnütziger Frauen (SGF), dem dars Areal gehörte, stimmte dem Verkauf deutlich zu.
Doch was passiert mit dem Areal, auf dem früher unter anderem Topfpflanzengärtnerinnen ausgebildet wurden? «Ein Teil des Geländes wird sicherlich umgezont», erklärt Link. Momentan befinden sich 80 Prozent der 13705 Quadratmeter in der Zone für öffentliche Bauten. Zur Diskussion steht, einen Teil zur Wohnzone zu machen. Es gehe auch darum, abzuschätzen, was Sinn mache und was nicht, sagt Link. «In einem ersten Schritt wird darum eine Potenzialanalyse vorgenommen.»
Lange wird es auf dem Areal der BBZ nicht leise bleiben. Während der Renovation des «gelben Schulhauses» sollen die Schülerinnen und Schüler in den Schulräumen und der Villa des BBZ-Areals untergebracht werden. «Für uns ist das die ideale Lösung», so Link. «Sonst hätten wir eine Lösung mit Containern oder anderen Provisorien suchen müssen.»
Link kann sich derweil auch gut vorstellen, dass noch weitere Zwischennutzungen folgen werden. So etwa während der allfälligen Renovation von zwei Kindergärten. «Ich weiss noch nicht, wo uns die Reise genau hinführt, ich bin aber davon überzeugt, dass wir hier etwas Gutes machen», so der Gemeindeammann. Ausserdem lobt Link die Zusammenarbeit mit dem SGF: «Wir haben immer auf Augenhöhe miteinander verhandelt.»
Karin Büchli vom SGF-Vorstand spricht von einer «Win-win-Situation für beide Seiten». Die Unterhaltskosten hätten die finanziellen Möglichkeiten des Vereins überstiegen. Zudem hatte der SGF keine Verwendung mehr für die Liegenschaft. «Der SGF kann zu neuen Ufern aufbrechen», so Büchli. Eine Arbeitsgruppe erarbeite nun die Grundlagen für die Verwendung des Nettoerlöses aus dem Verkauf der Liegenschaft. Neben Engagements für Soziales, Umwelt und Frauenthemen sollten auch mit attraktiven Projekten Neumitglieder gewonnen werden. Dass die Gemeinde Niederlenz auf dem Areal ein Schulprovisorium einrichten wird, freut die Seengerin. «Dann kommt wieder Leben in die Räumlichkeiten und es wird gelacht», so Büchli.