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Der junge Kickboxer Nick Häusler belegte im ersten Seetaler Cup den vierten Platz. Damit ist der 13-jährige Leutwiler im Schweizer Kickboxen ganz vorne mit dabei. Doch es geht nicht immer nur ums Austeilen.
Bereits seit sieben Jahren betreibt Nick Häusler (13) Kampfsport. Letzten Sommer krönte er seine junge Laufbahn mit dem dritten Platz an den Schweizer Meisterschaften im Kickboxen. Und nun belegte er im ersten Seetaler Cup den vierten Platz – obwohl er in seiner Kategorie noch zu den Kleinsten gehört.
Dabei hatte Nick mit Judo angefangen, nachdem ihm der Fussball nicht recht zusagen wollte. «Ich will für das Resultat selber verantwortlich sein», sagt er: Einzel- statt Teamsport. Das Kinder-Judo wurde ihm dann jedoch bald einmal zu zahm und so empfahl ihm eine Schulkollegin, es doch einmal mit Kickboxen zu versuchen.
Ähnlich wie Kickboxlegende Andy Hug, der dank einem Freund im Alter von elf Jahren vom Fussball zum Karate wechselte. Vor allem seine Erfolge im K1 (eine Mischung aus Karate, Kickboxen und weiteren Kampfsportarten) machten ihn auf der ganzen Welt berühmt.
Nick ist im Kickboxen dieses Jahr von der Kategorie 155cm in diejenige der bis zu 165cm grossen Kampfsportler aufgestiegen: Die Junior-Kategorien sind nicht nach Gewicht, sondern Körpergrösse unterteilt. Letztes Jahr bei seinem dritten Platz in der Meisterschaft schaffte er es in beinahe allen Turnieren aufs Treppchen. Nach seinem Aufstieg sei er nun fast immer der Kleinste, sagt Nick. Umso respektabler ist der vierte Platz im Seetaler Cup, der Teil der Schweizer Meisterschaft ist, und Teilnehmer aus dem ganzen Land angezogen hat. «Home of Champions» heisst das Kampfsportcenter in Aesch LU, das den Wettkampf ausgerichtet hat. Es ist auch das sportliche Zuhause von Nick.
Will er auch einmal Champion werden? Nick antwortet vage: «Ich will einfach weiter machen und dabei Spass haben». Seit einiger Zeit darf er auch im legendären Wohler Kampfsportzentrum trainieren, das einst von Andy Hug gegründet wurde und bis heute regelmässig Schweizer Meister stellt. Dort wird Ende Oktober auch das Finale der Meisterschaft ausgetragen. «Im Kickboxen unterstützt man sich oft gegenseitig. Dass Nick in verschiedenen Kampfsportschulen mittrainieren darf, um Erfahrung zu sammeln, finde ich schön», sagt Mutter Corinne Häusler.
Sie gibt selber schon länger Selbstverteidigungskurse und bekam dank Nick ebenfalls Lust auf Kickboxen: «Als ich Nick zum Training fuhr, dachte ich mir, dass ich auch gleich mitmachen kann, anstatt herumzusitzen und das Trainingsende abzuwarten.» Gemeinsam Trainieren tun die beiden allerdings nicht. «Wir bleiben jeweils am anderen Ende des Centers», lachen die beiden.
Nicks Disziplin heisst «Point Fighting». Es ist eine sehr technische Disziplin, die viel Agilität und Geschwindigkeit erfordert. Die angewandten Schläge und Tritte werden streng kontrolliert. Die Angriffe werden mit gut kontrolliertem Kontakt durchgeführt; den Gegner K. o. zu schlagen ist nicht das Ziel.
Landet ein Kämpfer einen erlaubten Treffer, wird der Kampf jeweils unterbrochen und die Kämpfer stellen sich neu auf. Nick trainiert nun drei Mal pro Woche, jedes Mal fast zwei Stunden lang als Vorbereitung auf die Meisterschaft. Im September geht sie in Ascona weiter. Nach insgesamt sechs Turnieren wird sich dann zeigen, wie der neue Meister heisst.