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Das neue Marktkonzept für Chlaus- und Mai-Markt wird geschätzt. Vor allem Kinder kommen auf ihre Kosten. Dennoch werden einige Kritikpunkte von Standbetreibern und Besuchern vorgebracht. So gäbe es zum Beispiel noch zu viele Sackgassen.
Um dem Mai-Markt neues Leben einzuhauchen, haben Stadtrat, Stadtmarketing und Regionalpolizei (Repol) ein neues Marktkonzept erarbeitet. Anwendung fand dieses ein erstes Mal beim gestrigen Chlausmarkt.
«Was die Organisation des Marktes und den Aufbau der 175 Stände am frühen Morgen betrifft», sagt Dietmar Habian, bei der Repol zuständig für das Marktgeschehen, «hat alles gut funktioniert.» Auf grosse Zustimmung sei das neue Konzept insbesondere bei den Händlern gestossen, denen ein Standort beim Hypiplatz zugewiesen wurde. «Sie freuen sich über die grosszügigen Raumverhältnisse», so Habian. Erweitert wurden durch die neuen Bedingungen vor allem die Möglichkeiten, um grosse, in der Tiefe ausladende Stände vorteilhaft zu positionieren.
Eine Grundidee des neu ausgearbeiteten Konzeptes ist es, den Markt in Lenzburg als publikumsfreundlichen Rundgang zu inszenieren. Genau in diesem Punkt sehen Besucher und Standbetreiber allerdings noch Potenzial für künftige Veränderungen und Verbesserungen.
Schild mit Information
Beim Gertrud-Villiger-Platz klafft im Kreislauf der Marktstände eine grössere Lücke. Diese zu schliessen ist wegen der Nutzung des Platzes durch die regionalen Busbetriebe nicht möglich. «Aber vielleicht», regt eine Besucherin an, «wäre es möglich, ein zusätzliches Schild mit entsprechender Information anzubringen.» Tatsächlich können im Auslauf der Kirchgasse einige Besucher beobachtet werden, die auf dem Absatz kehrtmachen, da sie sich am Ende des Marktes wähnen.
Nicht vollumfänglich zufrieden mit der Kommunikation im Vorfeld des Chlausmarkts zeigt sich Ursula Wilhelm. In den vergangenen zehn Jahren hatte sie ihren Stand, bei dem sie unter anderem Finken, Pulswärmer und Mödeli zum Backen verkauft, beim Metzgplatz aufgestellt. Von der Änderung des Marktkonzeptes hat sie zuerst aus der Zeitung erfahren. «Da man ja auch bei den Standbetreibern Wert auf Pünktlichkeit legt, hätte ich es begrüsst, wären die langjährigen Verkäuferinnen und Verkäufer, die jetzt einem neuen Standort zugewiesen wurden, vorgängig informiert worden.»
Willkommene Abwechslung
Grundsätzlich allerdings funktioniere die Zusammenarbeit mit den Organisatoren sehr gut, sagt Wilhelm. Ihr gefällt auch die neue Gestaltung des Chlausmarkts. Gelobt wird vom Marktpublikum insbesondere das erweiterte Angebot im Bereich Metzgplatz. «Für die Kinder», meint Paul Gloor aus Staufen, «bietet der Streichelzoo und die Gartenbahn Staufen eine willkommene Abwechslung.» Gleicher Meinung ist auch Patricia Senn, die den Markt in Lenzburg zum ersten Mal besucht. «Für die Kinder sind solche Attraktionen wichtig. Gerade bei diesem kalten Wetter kann für sie ein Marktbesuch anstrengend sein.»
Ebenso schätzt sie die Möglichkeit, sich in dem geschlossenen Raum aufwärmen zu können, der vom Verein GenussStadt Lenzburg bewirtet wird. «Die Anfahrt lohnt sich, auch für Auswärtige.»
Doch auch für Patricia Senn gibt es am Chlausmarkt noch zu viele Sackgassen. Sie fragt, wieso man den Metzgplatz nicht über den Grabenweg zusätzlich mit der Poststrasse verbinde. So würde der Vorstellung eines Rundganges weiterreichend Genüge getan.