Am Mittwoch ist die Meldefrist für die zweiten Wahlgänge der Gemeinderatswahlen abgelaufen. In Boniswil und Dürrenäsch wurde je eine Kandidatin angemeldet, in Meisterschwanden zwei. In Beinwil am See dürfte Peter Lenzin in stiller Wahl Ammann werden
In vier Gemeinden der Region Lenzburg-Seetal waren nach dem ersten Wahlgang der Gesamterneuerungswahlen die Dorfregierungen noch nicht komplett. In Beinwil am See fehlte gar noch der Gemeindeammann.
Wie in «Böju» lief auch in Boniswil, Dürrenäsch und Meisterschwanden die Meldefrist für Kandidaten des zweiten Wahlgangs am Mittwoch ab. Und alle Verantwortlichen können aufatmen: Überall wurde mindestens ein Kandidat gefunden; es wird also in der Region zu Beginn der Amtsperiode 2014 bis 2017 keine unbesetzten Gemeinderatssessel geben.
Stille Wahl in Beinwil am See
Passiert nicht noch ein Wunder, dürfte Peter Lenzin (FDP) in stiller Wahl neuer Gemeinderat und Gemeindeammann von Beinwil am See werden. Bis Ende der Anmeldefrist sind keine weiteren Kandidaturen für das Amt eingegangen.
Damit gibt es in Beinwil am See keinen 2. Wahlgang – vorausgesetzt, dass sich auch während der kommenden fünftägigen Nachmeldefrist keine neuen Kandidaten melden. Diese läuft ab Freitag mit der amtlichen Publikation der Kandidatur Peter Lenzins und endet am kommenden Mittwoch. «Bleibt die Frist ungenutzt, wird das Wahlbüro Peter Lenzin als gewählt erklären», sagt Gemeindeschreiber Stefan Jetzer.
Alles andere wäre eine Überraschung. In Beinwil am See, wo man monatelang erfolglos einen Gemeindeammann gesucht hatte, gilt Peter Lenzin bereits als gewählt. Dieser reagiert überrascht: «Ich habe mit mindestens einem Gegenkandidaten gerechnet», sagt Peter Lenzin im az-Interview.
Kampfwahl in Meisterschwanden
Eine Überraschung setzte es in der Gemeinde Meisterschwanden ab. Nachdem die Behörden und Ortsparteien vor dem ersten Wahlgang vergeblich nach einem fünften Kandidaten Ausschau gehalten hatten, trafen nun für den zweiten Wahlgang gleich zwei ausgefüllte Nominationsformulare ein. Angemeldet wurden Fritz Früh, Jahrgang 1963, heimatberechtigt in Teufen AR, wohnhaft am Kirchrain 40, parteilos, sowie Alexander Studer, 1950, von Basel, wohnhaft am Lerchenweg 9, ebenfalls parteilos.
Weil mehr Kandidaten angemeldet wurden, als Sitze zur Verfügung stehen, kommt es am 24. November zu einer Urnenwahl. Im Gegensatz zum ersten Wahlgang, als alle stimmberechtigten Meisterschwander gültige Stimmen erhalten konnten, sind diesmal nur die zwei offiziell Nominierten wählbar. Es gilt das relative Mehr, oder weniger verwaltungsdeutsch ausgedrückt: Wer mehr Stimmen erhält, ist gewählt und ergänzt ab 1. Januar den Rat mit dem neuen Gemeindeammann Ueli Haller, dem neuen Vizeammann Ariane Roth und den Gemeinderäten Marcel Meyer und Dieter Studer.
Für den letzten Sitz in der Steuerkommission wurde Ali Arseven, 1958, von Meisterschwanden, wohnhaft am Chaletweg 7, parteilos, portiert.
Von Schulpflege in Gemeinderat
In Boniswil gibt es für den letzten freien Sitz im Gemeinderat genau eine Bewerbung. Angemeldet wurde am Mittwoch Silvia Gebhard, Jahrgang 1950, wohnhaft am Widenmattweg 7, parteiunabhängig. Silvia Gebhard hatte im ersten Wahlgang mit 45 Stimmen das fünftbeste Ergebnis erzielt. Sie wird in stiller Wahl gewählt, wenn bis zum Ablauf der Nachmeldefrist keine weiteren Kandidaten gemeldet werden.
Silvia Gebhard ist bis Ende Jahr Vizepräsidentin der Boniswiler Schulpflege, der sie seit 2006 angehört. Sie hatte bereits 2005 – allerdings erfolglos – bei den Gesamterneuerungswahlen für einen Sitz im Boniswiler Gemeinderat kandidiert. In der Freizeit ist sie zudem Mitglied des Korpsrats der Heilsarmee Aargau Süd.
Junge Rätin in Dürrenäsch
Einzige Kandidatin für den zweiten Wahlgang in Dürrenäsch ist mit Alexandra Lindenmann-Regli eine junge Frau von 31 Jahren. Sie ist parteilos, heimatberechtigt im urnerischen Wassen und wohnt am Brünneliweg 8A. Als ausgebildete Podologin betreibt sie in Seon eine Praxis.
«Ich bin mit meinem Beruf sehr glücklich, doch habe ich hier schon alles erreicht und suchte eine neue Herausforderung», umschreibt sie ihre Motivation für die Gemeinderatskandidatur. Ein weiterer Antrieb ist die Verbundenheit mit dem Dorf: «Ich bin hier aufgewachsen, habe einen Dürrenäscher geheiratet und hier gebaut. Dürrenäsch liegt mir sehr am Herzen.»
Trotz ihres für das Amt eher jugendlichen Alter hat Alexandra Lindenmann die Kandidatur keineswegs leichtfertig eingereicht: «Ich habe mich bei verschiedenen Gemeinderäten und einem Parteipräsidenten erkundigt und weiss, was auf mich zukommt.» Dank dem eigenen Geschäft sei sie zudem flexibel, etwa bei Besprechungen während des Tages.