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Schon zwölf Jahre leitet Ernst Meier den Jugendchor Seetal, der am kommenden Samstag sein Gala-Konzert mit dem Motto «Fame» hat. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind schon voller Vorfreude.
Es sind mehrheitlich Mädchen, die auf der Bühne stehen, um die 30. Ulrich Nyffeler, der für den Gesang verantwortlich ist, zählt ein und lässt seine Finger über die Tasten des Keyboards fliegen.
Konzentriert, teilweise noch etwas zurückhaltend, ertönt der Gesang, die Chormitglieder schauen auf die drei jungen Frauen vor sich, und ahmen die Bewegungen nach. Nach jedem Durchgang sitzt die Choreografie etwas besser – am Galakonzert vom kommenden Samstag muss alles stimmen.
Im Blick von Ernst Meier, der vor der Bühne steht, kann man Bewunderung und Freude lesen. «Es ist wahnsinnig, was die Kinder und Jugendlichen hier in einer Woche leisten», erklärt er.
Zusammen mit zwei Kollegen hat er das Projekt vor zwölf Jahren ins Leben gerufen, setzt sich seither mit viel Herzblut dafür ein, redet mit Sponsoren, holt Freiwillige mit ins Boot, lässt seine Begeisterung auf die Jüngeren überspringen.
Der 66-Jährige lässt sich auch nicht davon unterkriegen, dass es in diesem Jahr etwas weniger Teilnehmerinnen und Teilnehmer hat als sonst. Meist sind es über 50 Kinder und Jugendliche, die zusammen das Singen, Tanzen und Theaterspielen üben. Wegen der Coronapandemie war es lange gar nicht klar, in welchem Rahmen das Konzert dieses Jahr würde stattfinden können.
«Zudem gab es weniger andere Projekte, etwa an den Musikschulen, bei denen wir hätten Werbung machen können», erklärt Meier. Auch seien etliche Kinder mit ihren Eltern in den Ferien, weil sie die Verwandten im Ausland schon lange nicht mehr besuchen konnten.
Diejenigen, die beim Jugendchor Seetal mitmachen, sind dafür umso begeisterter: «Ich bin zum vierten Mal dabei, weil mir das Singen solche Freude macht», sagt etwa die 17-jährige Ursina Stauber. Es sei ein tolles Team und in den Bereichen Tanz und Theater lerne sie viel Neues.
Auch Nadin Schumacher ist zum vierten Mal mit dabei. «Singen und Tanzen waren schon immer meine Hobbys, und hier trifft man Leute, die das auch gerne machen», schwärmt die 16-Jährige.
Bianca Zehnder ist wegen einer Freundin auf das Projekt aufmerksam geworden und macht zum dritten Mal mit. Sie sei schon noch ein bisschen nervös, aber nicht mehr so sehr wie vor dem ersten Auftritt, sagt die 16-Jährige. «Da bin ich sicher auch nicht die einzige», sagt sie und lacht. «Wir sind hier wie eine grosse Familie.»
Das Projekt Jugendchor Seetal war ursprünglich gedacht, um bei den Erwachsenen-Chören für Nachwuchs zu sorgen. «Alle hatten gejammert, aber niemand wollte etwas machen», sagt Ernst Meier. Weil er gerade sein Präsidium im Männerchor Beinwil am See abgegeben hatte, nahm er sich der Aufgabe an.
«Es ist natürlich nicht so, dass die Jugendlichen in die Chor-Woche kommen und dann in einen Männerchor gehen», erklärt Meier. «Aber vielleicht bleibt eine gute Erinnerung, und das kann später einen Einfluss haben.» Der Spass am Singen und eine gute Zeit seien das Wichtigste, sagt Meier.
Diese Erfahrung möchte er allen zugänglich machen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind zwischen 12 und 24 Jahre alt, eine Altersbeschränkung gibt es nicht. «Und wenn wir bei einer Familie wissen, dass es finanziell eng ist, dann haben wir Göttis im Hintergrund, die den Beitrag übernehmen.»
Galakonzert «Fame – us alt ond neu mach... andersch» am Samstag, 23. April, 19.30 Uhr im Löwensaal, Beinwil am See. Infos: www.jugendchor-seetal.ch