Sladjana Hofmann hat in Meisterschwanden mit «Unique »ihren eigenen veganen Salon für Haare und Kosmetik eröffnet. Damit erfüllt sich die 36-Jährige, die auch in der Kirche in Aesch arbeitet, einen Traum.
Sladjana Hofmann ernährt sich nicht vegan. «Aber ich koche immer alles frisch, verwende keine Fertigprodukte und beziehe meine Produkte regional», erklärt sie. Obwohl die 36-Jährige Fleisch isst, hat sie sich dazu entschieden, in ihrem Salon in Meisterschwanden nur mit veganen und tierversuchsfreien Produkten zu arbeiten. «Ich sehe keinen Sinn dahinter, Produkte zu verwenden, die an Tieren getestet werden oder tierische Bestandteile enthalten, wenn es auch anders geht», erklärt sie.
Produkte zu finden, bei denen kein Tier zu Schaden gekommen ist, sei jedoch alles andere als einfach. «In Kosmetikprodukten hat es häufig Schlachtabfälle, rote Pigmente werden oft aus Läusen gewonnen und auch für Wimperntusche und Schellack werden teilweise lebende Läuse verarbeitet. Ich find das nicht nur unnötig, sondern auch ein wenig grusig», sagt Hofmann. Eine weitere Herausforderung war es, Produkte zu finden, die nicht nur den moralischen, sondern auch den qualitativen Ansprüchen genügen: «Ich hab viel ausprobiert, aber vor allem beim Make-up musste ich eine Zeit lang suchen, bis ich die besten Produkte für mich gefunden habe.»
Hofmann ist eine Perfektionistin, die gerne vorausplant. «Ich wusste schon im November, was ich am Eröffnungsapéro im Februar anbieten möchte. Ich habe alles selbst gekocht», sagt sie und lacht. Ihre Liebe fürs Detail spiegelt sich an vielen Stellen im Salon wieder. Kundinnen und Kunden erhalten, wie an vielen Orten, während der Behandlung ein Getränk. Bei Hofmann wählen sie jedoch von einer Karte, bei welcher die verschiedenen Angebote auf Holz gebrannt sind. Neben Kaffee, Tee und Softgetränken gibt es auch Smoothies.
Im Salon der Aescherin gibt es nur einen Chaosfaktor: ihr «Teilzeitmitarbeiter», der knapp fünf Monate alte Isaac Kiano. Der Samojede begleitet die 36-Jährige derzeit immer halbtags in ihr Geschäft. Bei ihrer Kundschaft ist er schon jetzt sehr beliebt: «Einige sind enttäuscht, wenn sie einen Termin haben und er nicht hier ist.»
Hofmann bietet in ihrem Salon diverse Dienstleistungen an. Nebst Haarveränderungen wie Schnitt und Farbe bietet sie kosmetische Behandlungen wie Make-up und Shellack an und auch Farbberatungen sind bei der 36-Jährigen möglich. Für alle Dienstleistungen hat sie Ausbildungen absolviert. «Ich habe schon mit 12 Jahren im Coiffeursalon im Dorf ausgeholfen und dort unglaublich viel gelernt», erzählt sie.
Neben der späteren Ausbildung als Coiffeuse absolvierte sie auch noch die Visagistenschule. Danach folgten Weiterbildungen als Farb- und Stilberaterin und Personalshopperin. «Zudem habe ich während fünf Jahren an der Berufsschule Wattwil angehende Hairstylisten zu den Themen Hochstecken und Haarumformungen unterrichtet», ergänzt sie. Mit 31 Jahren entschied sich Hofmann, das Berufsfeld komplett zu wechseln, und studierte Kirchenmusik. «Ich wusste, dass ich nur wieder in meinen ursprünglichen Beruf zurückgehe, wenn ich einen eigenen Salon habe.»
Den Traum vom eigenen Salon hat sich Sladjana Hofmann nun erfüllt. «Hier kann ich nach meinen Vorstellungen arbeiten, das reine ‹Abfertigen› von Kundinnen und Kunden widerstrebt mir. Ich möchte mir Zeit nehmen.» Doch auch der Kirchenmusik hat sie den Rücken nicht ganz gekehrt. «Ich bin immer noch in einem kleinen Pensum als Chorleitern in der Kirche Aesch angestellt.» Hofmann wusste schon als Kind, was sie später werden möchte. «Ich war mir mit neun Jahren sicher, dass ich später als Sängerin und Coiffeuse arbeiten möchte», sagt sie und ergänzt: «Ich würde sagen, das hat geklappt.»