Mit einer Sonderausstellung zum Thema Wasser und Energie im Museum Burghalde feiern die Städtischen Werke Lenzburg ihr Jubiläum. Das Element Wasser spielt dabei eine besondere Rolle.
Wasser in Sicht: Gleich beim Eingang der Sonderausstellung «Voller Energie» träufelt Wasser aus einem Felsquader. Das Element führt wie ein roter oder besser gesagt blauer Faden durch diese facettenreiche Exposition.
Entlang dieses Fadens begeben sich die Besucher auf eine Reise, die sie vom mythologischen und utopischen Jungbrunnen zur industriell gefertigten Flasche führt. Auf ihrem Weg laden informationsreiche, wissenschaftliche und kulturgeschichtliche Themeninseln dazu ein, dem Wasser in seinen Eigenschaften als Lebenselixier und Energieressource auf die Spur zu kommen. Gleichzeitig können die Besucher in Erfahrung bringen, wie auch die stätische Industriegeschichte an ihrem eigenen blauen Faden und Energiespender, dem Aabach, hängt.
Mit der Sonderausstellung «Voller Energie», die vom 6. März bis zum 30. Dezember in der Dépendance Seifi des Museums Burghalde gezeigt wird, feiern die Städtischen Werke Lenzburg ihr 100-jähriges Bestehen. Gegründet im Jahr 1922 mit dem Zusammenschluss der Wasser-, Gas- und Elektrizitätsversorgungsbetriebe wandelten sich die Städtischen Werke im Jahr 2003 zu den zwei heute tätigen Aktiengesellschaften SWL Energie AG und SWL Wasser AG.
«Mit der Sonderausstellung zum Jubiläumsjahr möchten wir den Besucherinnen und Besuchern die Themen Wasser und Energie auf handgreifliche und erlebbare Weise näherbringen», erläutert Markus Blättler, Geschäftsführer der SWL Energie AG, am Rande einer Kurzführung am Donnerstag. Von der Zusammenarbeit mit dem Museum Burghalde zeigt er sich ebenso begeistert, wie Marc Philip Seidel. «In reibungsloser und fruchtbarer Kooperation ist eine Ausstellung entstanden, die mit Humor und Ernsthaftigkeit die Faszination wecken und zur weiteren Beschäftigung mit den Themen Wasser und Energie anregen soll», erläutert der Kurator und Leiter des Museums Burghalde.
Nur einen Türspalt vom Ausstellungsrundgang entfernt, wartet derweil ein Labor mit verschiedenen technischen Einrichtungen und Gerätschaften auf die jüngeren Ausstellungsgäste. Auf wenigen Quadratmetern hat das Swiss Nanoscience Institute der Universität Basel eine Experimentierstube eingerichtet, in der mikroskopische Welten erkundet und Wasser in der Form von Versuchsmasse erforscht werden können. «Mit seinen spezifischen Eigenschaften ist Wasser ein faszinierender und einzigartiger Stoff», sagt Christine Möller vom Swiss Nanoscience Institute.
Begleitet wird die Ausstellung ausserdem von zwei Publikationen. Der Sammelband «Voller Energie» beinhaltet Beiträge, die Energie unter anderem aus populärkultureller, aus anthropologischer und aus ikonografischer Perspektive in den Fokus rücken. Im zugehörigen Annexband «100 Jahre Städtische Werke Lenzburg» arbeitet Stadtarchivar Christoph Moser in zehn Kapiteln die gesamte Energiegeschichte der Stadt Lenzburg auf. Genug Stoff also, um den Entdeckergeist – garantiert nicht langweilig – für eine längere Zeitspanne zu unterhalten. «Unsere Welt ist so komplex», sagt Christine Möller, «es lohnt sich, möglichst viel zu beobachten, auszuprobieren und zu lernen.»