Lenzburg
Dritt- und Fünfweiher im Lenzburger Wald müssen entschlammt werden

Zuletzt wurden die beiden Weiher vor über 40 Jahren entschlammt. Der Einwohnerrat soll nun eine halbe Million Franken bewilligen. Für die Reinigung ist ein Spezialgerät nötig, das Flora und Fauna schont: ein sogenannter amphibischer Saugbagger.

Valérie Jost
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Ein Drittel des Fünfweihers ist mittlerweile Schlamm. Der Weiher soll deshalb, zusammen mit dem Drittweiher, entschlammt werden.

Ein Drittel des Fünfweihers ist mittlerweile Schlamm. Der Weiher soll deshalb, zusammen mit dem Drittweiher, entschlammt werden.

Valérie Jost

Der Fünfweiher im Wald von Lenzburg ist ein beliebtes Ausflugsziel. Er wurde zusammen mit vier anderen Weihern – daher der Name – im 16. Jahrhundert künstlich angelegt. Heute sind davon nur zwei übrig: neben dem Fünf- auch der Drittweiher. Beide Weiher verschlammen jedoch zusehends. Der Stadtrat will sie nun, frühestens diesen Herbst, entschlammen lassen und beantragt beim Einwohnerrat dafür einen Kredit von 555'700 Franken.

Der Schlamm wurde zuletzt etwa 1979 ausgebaggert, heisst es im Antrag. «Nach rund 40 Jahren ist der Fünfweiher zu einem und der Drittweiher zu zwei Dritteln mit Schlamm gefüllt.» Genauer: Das Wasser des Fünfweihers ist durchschnittlich 1,8 Meter tief und die Schlammschicht 0,8 Meter dick. Beim Drittweiher dagegen ist es bereits ein Meter Schlamm, das Wasser darüber ist nur knapp einen halben Meter tief.

Ein schwimmender Saugbagger

Das fallende Waldlaub, das eine andauernde Nährstoffzufuhr darstellt, sei der Grund für die fortschreitende Verlandung. Die Weiher sollen vor dieser Entwicklung geschützt werden, um die Biodiversität und das attraktive Naherholungsgebiet zu erhalten. Denn: «Die Weiher zählen zu den wichtigen regionalen Laichgebieten für Amphibien, zudem sind auch Edel- und Steinkrebse heimisch.»

Für die Entschlammung kommt ein amphibischer Saugbagger zum Einsatz.

Für die Entschlammung kommt ein amphibischer Saugbagger zum Einsatz.

Bild: Aquamarines Technologies AG

Dieses Mal soll es aber keine herkömmliche Ausbaggerung mit vorgängiger Entwässerung der Weiher sein. Stattdessen soll ein amphibischer Saugbagger zum Einsatz kommen, der die Tier- und Pflanzenwelt schont. Das Gerät saugt zu 5 Prozent Schlamm, zu 95 Prozent Wasser ab. Das Gemisch wird am Ufer in Entwässerungsschläuchen gelagert. Durch teildurchlässige Membranen entweicht das Wasser. Der Schlamm bleibt zurück und wird sechs Wochen lang gelagert, bis er stichfest ist. Dann wird er, je nach Reinheitsgrad (der Schlamm ist teilweise leicht belastet), für die Landwirtschaft verwertet oder entsorgt.

Als Lagerplatz für die anfallenden Schlammenge, die auf rund 3000 Kubikmeter geschätzt wird, sieht der Stadtrat das Landwirtschaftsland am nördlichen Waldrand vor. Für die Schlammlagerung ist neben der Zustimmung der Grundeigentümer auch eine Baubewilligung nötig.