Interpellation
Sorge um den Vogel des Jahres 2023: Wie kümmert sich der Kanton Aargau um den Sumpfrohrsänger?

Der Sumpfrohrsänger gehört zu den typischen, im Aargau vorkommenden Vögeln. GLP-Grossrat Matthias Betsche will vom Regierungsrat wissen, wie es hierzulande um den Sumpfrohrsänger steht und was getan wird, um ihn zu unterstützen.

Anja Suter Jetzt kommentieren
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Der Sumpfrohrsänger wurde von BirdLife Schweiz zum Vogel das Jahres 2023 gewählt.

Der Sumpfrohrsänger wurde von BirdLife Schweiz zum Vogel das Jahres 2023 gewählt.

Bild: Archiv

Er mag feuchte Lebensräume mit Gräben, Hochstauden oder Weidengebüsch. Von BirdLife Schweiz wurde der Sumpfrohrsänger ausserdem zum Vogel des Jahres 2023 gewählt. GLP-Grossrat Matthias Betsche, Möriken-Wildegg, und die Grossräte Martin Brügger (SP), Brugg, Thomas Baumann (Grüne), Suhr, Jonas Fricker (Grüne), Baden, und Adrian Meier (FDP), Menziken, wollen in einer Interpellation vom Regierungsrat wissen, wie es diesen Vögeln geht und was für ihr Wohlergehen getan wird. Der Sumpfrohrsänger stehe stellvertretend für Vogelarten, die auf feuchte Lebensräume angewiesen seien.

Als Problem benennen die Grossräte, dass ein Grossteil der ursprünglichen Lebensräume der Vögel verloren gegangen ist. So heisst es im Vorstoss: «Geeignete Brutgebiete sind im Kulturland ausserhalb von Schutzgebieten flächig verschwunden. Grabenböschungen werden zudem oftmals viel zu früh geschnitten.»

Es sei wichtig, dass in den Brutgebieten des Sumpfrohrsängers grossflächige Verbuschung und das Aufkommen von Bäumen verhindert werde. Gräben mit Hochstauden seien ausserdem wertvolle Lebensräume und sollen erst im September abschnittweise gemäht werden, schlagen sie vor.

Schutz vor Störung

In ihrem Vorstoss wollen die Grossräte unter anderem wissen, wie sich der Bestand der Vögel entwickelt hat und was die Gründe für einen zu befürchtenden Abwärtstrend sind. Eine der gestellten Fragen befasst sich ausserdem mit den Lebensräumen der Sumpfrohrsänger: «Wie hoch ist der Anteil feuchter Lebensräume an den Biodiversitätsflächen im Kanton Aargau?»

Auch wird die Frage gestellt, wie der Sumpfrohrsänger vor übermässiger Störung geschützt werden kann. Als Beispiel wird das Gebiet Aabach beim Boniswiler Ried am Hallwilersee genannt. Der Aabach ist als Naherholungsgebiet sehr beliebt und wird auch oft von Böötlern genutzt. Dadurch entsteht Lärm – so viel, dass sich etwa ein Biber schon einen neuen Ausgang gebaut hat, um ins Seenger Ried flüchten zu können.

Die Biodiversität im Kulturland werde im Kanton Aargau schon heute unter gemeinsamer Federführung der Landwirtschaft und des Naturschutzes mit dem Programm Labiola gefördert, heisst es im Vorstoss.

Zudem bestehe die Arbeitsgruppe «Profigruppe Biodiversität», die im Auftrag des Departements Bau, Verkehr und Umwelt und des Departements Finanzen und Ressourcen gegründet wurde. Die Arbeitsgruppe verfolgt das Ziel, das Know-how für die Förderung der Biodiversität auf landwirtschaftlichen Betrieben zu stärken, um die Qualität der Biodiversitätsflächen zu steigern.

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