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An der Neuhof-Grossbaustelle in Lenzburg wurde trotz Corona stets fleissig gewerkelt. Trotzdem soll der neue Tunnel beim A1-Zubringer in Lenzburg später als geplant eröffnet werden. Schuld daran ist allerdings nicht die weltweite Pandemie.
Um die Neuhof-Grossbaustelle in Lenzburg war es still, als der Arbeitsverkehr während des Lockdowns ausblieb. Auf dem Bauplatz jedoch wurde weitergearbeitet. «Auf der Baustelle sind zum Glück keine schwerwiegenden Konsequenzen entstanden», sagt Projektleiter Armin Rauchenstein. Dass es auf den Strassen rundherum massiv weniger Verkehr hatte, habe auf die Bauarbeiten keinen grossen Einfluss gehabt. «Dank der guten Installationen und Platzverhältnisse auf der Baustelle konnten die vorgeschriebenen Hygienemassnahmen eingehalten werden», sagt Rauchenstein.
Manchmal müssen auf der Baustelle Arbeiten wegen des Wetters vor- oder nachgezogen werden, jetzt wurde wegen Corona spontan eine Änderung im Bauplan gemacht: «Wir haben die Phase, in der die Berufsschule sowie der McDonald’s geschlossen waren, genutzt, um den Brauereiweg zu sperren und den Deckbelag einzubauen», sagt Rauchenstein. Das wäre erst für später vorgesehen gewesen.
Ansonsten laufen die Arbeiten auf der Grossbaustelle nach Plan, sagt Rauchenstein. Am Herzstück des Projekts, dem 362Meter langen Tunnel, sind alle Betonarbeiten fertiggestellt, das gleiche gilt für die Rampen. «Der Roh- und der Innenausbau sind weitgehend abgeschlossen.»
Auch der Kreisel Horner ist mittlerweile fertiggestellt. Momentan laufen die letzten Gussasphaltarbeiten in den Banketten des Tunnels. «Man bekommt langsam ein Gefühl dafür, wie der fertige Tunnel aussehen wird.» Als Nächstes werden die elektrotechnischen Installationen folgen, zum Beispiel Beleuchtung und optische Leitsysteme. So wird aus dem Betonwurm ein moderner Strassentunnel.
Im groben Baustellenfahrplan wäre die Inbetriebnahme des Tunnels für Dezember 2020 vorgesehen. Doch vermutlich wird das erste Auto erst im Jahr 2021 durch den neuen Tunnel fahren. Nicht, weil er erst dann fertig wäre, sondern weil die Eröffnung des Tunnels vom Grossfahrplan aller Bautätigkeiten abhängig ist. Ein Teil davon ist die Sanierung der Brücke über die Eisenbahnlinie.
Diese ist Teil des Astra-Projekts zur Umgestaltung des Lenzburger Autobahnanschlusses. Die Eröffnung des Tunnels müsse mit der Sanierung der Brücke abgestimmt werden. «Wir möchten nicht den Tunnel eröffnen, nur um ihn dann zwei Wochen später wieder sperren zu müssen», sagt Armin Rauchenstein.
Der übergeordnete Gedanke dahinter: möglichst wenig Umstellungen im Verkehrsregime. Bis der Tunnel eröffnet wird, bleibt die Hendschikerstrasse gesperrt und die Umleitung via Knoten Lindfeld, Kreisel Gexi und Spange Hornerfeld bleibt bestehen. Diese Umleitung bereitet Autofahrerinnen und Autofahrern mit Ortskenntnissen wenig Probleme. Stau kann es mal geben, sagt Rauchenstein.
«Der Verkehr ist mindestens wieder auf dem Niveau von vor dem Lockdown.» Neben dem Tunnelausbau werden zur Zeit auch Strassenbauarbeiten bei der Neuhof-Kreuzung und auf der Rampe Richtung Knoten Lindfeld vorgenommen.