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Seit Jahren schon präsidiert Roland Huggler die SVP in Schafisheim. Der Aargauer Zeitung verrät der ehemalige Unternehmern, wo er als neuer Gemeindeammann Prioritäten setzen will.
Wie hat sich der junge Roland Huggler damals aufgeregt, als das Ökosystem unserer Wälder aus den Fugen geriet und die Angst um deren Fortbestand in den frühen 80er-Jahren des letzten Jahrhunderts fast eine Hysterie auslöste. Die Massnahmen, welche daraufhin gegen das Waldsterben ergriffen wurden, waren in den Augen Hugglers übertrieben, zumindest teilweise. Roland Huggler hat dagegen protestiert und in der damaligen Autopartei Gesinnungsgenossen gefunden.
Das war der Startschuss zur politischen Karriere, die den heute 63-jährigen Jungpensionär und Vizeammann zum Abschluss an die Spitze des Gemeinderats Schafisheim bringen soll. Nach zwölf Jahren im Gemeinderat, acht davon als Vizeammann. Längst hat Roland Huggler in der SVP eine neue politische Heimat gefunden. Seit Jahren schon präsidiert er die Ortspartei in Schafisheim. Mit der Wahl zum Gemeindeammann müsse hier allerdings rasch eine andere Lösung gefunden werden, sagt er.
Vor 25 Jahren ist Roland Huggler mit seiner Familie ins Dorf gezogen. Bevor er sich in den Gemeinderat wählen liess, engagierte er sich in der Schulpflege. Die Kreisschule Lotten, den Schulverbund der Nachbargemeinden Hunzenschwil, Rupperswil und Schafisheim, hat er während mehreren Jahren präsidiert.
Später hat er als ressortverantwortlicher Gemeinderat für die Gemeinden der Kreisschule Lotten eine gemeinsame Jugendarbeit initiiert. Nach der Jugend- hat er in Schafisheim die Alterskommission ins Leben gerufen. Sie organisiert für die Senioren im Dorf gesellige Anlässe und Veranstaltungen zu aktuellen Themen.
Als Projektleiter ist er für den Neubau des Alters- und Pflegeheims Länzerthus in Rupperswil verantwortlich, dem Schafisheim als Partnergemeinde angehört. «Ich bin von meiner früheren beruflichen Tätigkeit her mit dem Baugewerbe verbunden. Da lag es auf der Hand, dass ich vom Verwaltungsrat mit der Ausführung dieses Neubaus beauftragt wurde», erklärt Huggler. Im März 2018 soll der Neubau bezugsbereit sein.
Weshalb will Roland Huggler Gemeindeammann werden? Er habe das Engagement für die Öffentlichkeit stets als «Ausgleich zu den Aufgaben im eigenen Betrieb» empfunden, erklärt er. Gemeinsam mit seinem Bruder hat Roland Huggler nach dem Tod des Vaters zwei Jahrzehnte lang den Familienbetrieb Huggler Baumaschinen AG in Suhr geführt. Nach einem Brand vor drei Jahren wurde die Firma aufgelöst.
Seither widmet sich Roland Huggler den politischen und sozialen Engagements und seiner Familie. «Ich verfüge über die notwendige zeitliche Flexibilität, welche das Amt heutzutage verlangt.» Zudem sei er einer, der gerne anpacke. «Hier auf dem Land leisten wir noch Handarbeit und können nicht einfach politisieren», sagt er und lacht.
Roland Huggler ist verheiratet, Vater von zwei Söhnen und dreifacher Grossvater. «Mit den Grosskindern Zeit zu verbringen, macht grosse Freude», sagt er und lächelt stolz. Drei Pflegekinder haben bei Hugglers ebenfalls ein neues Zuhause gefunden, das jüngste ist 13 Jahre alt.
Welches sind die grössten Brocken, welche auf Schofise und den sehr wahrscheinlich neuen Gemeindeammann warten? Die Bau- und Nutzungsordnung will maximal bis in zwei Jahren unter Dach und Fach gebracht werden. «Die Vernehmlassung ist abgeschlossen. Jenen Leuten, die ‹Federn lassen müssen›, müssen wir jetzt erklären, weshalb das öffentliche Interesse über jenem eines einzelnen steht», erklärt Roland Huggler.
Die Finanzen will er weiterhin im Griff behalten. «Wünschbares von Machbarem trennen.» Zum Wünschbaren gehöre beispielsweise mehr Turnhallenraum oder den Ausbau der Sportmöglichkeiten. Aber auch die familienergänzende Kinderbetreuung, die im nächsten Jahr eingeführt wird, will Huggler in einem vertretbaren Rahmen behalten und keinesfalls ausufern lassen. «Sozial Benachteiligte sollen unterstützt werden. Doch sind Begehrlichkeiten da, die darüber hinaus gehen», begründet er seine Haltung.
Roland Huggler will sich ausserdem stark machen, dass der anstehende Kiesabbau im Buech-Steinacher zwischen Schafisheim und Staufen der Gemeinde nicht allzu viel zusätzliche Immissionen verursacht und das Naherholungsgebiet nicht stark darunter leidet. «Gemeinsam mit Staufen müssen wir Lösungen finden, welche für die Bevölkerung und die Natur verträglich sind.»
Zufrieden ist Roland Huggler mit den jüngsten Bauarbeiten im Gemeindehaus. Nachdem Schafisheim beschlossen hatte, die sozialen Dienste wieder in einer Regie zu führen, wurde nun der Dachstock im Gemeindehaus ausgebaut und die notwendigen Arbeitsplätze geschaffen.
Stolz führt er durch die hellen Büroräume, deren Bau er als Ressortverantwortlicher Gemeinderat geleitet hat. Am Samstag, 23. September, von 10 bis 12 Uhr ist die Schofiser Bevölkerung zum Eröffnungsapéro geladen.