Beinwil am See
Gemeinde will Gebühren für Wasser und Abwasser erhöhen – das soll künftige Sanierungen finanzieren

Beinwil am See muss in den nächsten Jahren Millionen in Wasser und Abwasser investieren. Um dies finanzieren zu können, will der Gemeinderat die Gebühren für die Abwasserentsorgung und die Wasserversorgung erhöhen.

Stefanie Garcia Lainez
Drucken
Beinwil am See (Archivbild)

Beinwil am See (Archivbild)

Nadja Rohner

So stehen etwa die Sanierungen der Kanalisation Rankstrasse, des Regenbeckens Wygart oder des Reservoirs Holzacker an. Um dies finanzieren zu können, will der Gemeinderat die Gebühren für die Abwasserentsorgung und die Wasserversorgung erhöhen. An der Gmeind vom 21. Juni befindet das Volk unter anderem über diese Vorlagen.

«Beim Wasser und Abwasser handelt es sich um Eigenwirtschaftsbetriebe», erklärt Gemeindeammann Peter Lenzin. «Sie erzielen keinen Gewinn, aber sollten auch keinen Verlust erwirtschaften.» Die Gebühren müssen also die Ausgaben decken, aber auch die Schulden, die bei Investitionen anfallen. «Mit der geplanten Gebührenerhöhung wollen wir dafür sorgen, dass wir innerhalb von 17 Jahren die Schulden abbauen können», sagt Lenzin. Die Gebühren für das Abwasser stiegen bereits auf 2019 um zehn Prozent an. Jetzt folgt eine weitere Erhöhung. «Aktuell betroffen sind aber fast nur einmalige Anschlussgebühren», relativiert Lenzin. Nur bei der jährlichen Grundgebühr, die von 53 auf 60 Franken steigt, handelt es sich um wiederkehrende Kosten.

Auch die Gebühren für die Wasserversorgung sollen angehoben werden. Aber lediglich die monatliche Wasserzählermiete belastet die Haushaltskasse zusätzlich. Sie soll neu 25 Franken oder 66 Prozent mehr kosten. Die restlichen Erhöhungen betreffen einmalige Anschlussgebühren, die erhöht oder zusätzlich erhoben werden. Zu den neuen Abgaben gehören jene für Sprinkleranlagen und Neubauten, unabhängig davon, ob das zuvor abgebrochene Gebäude bereits ans Netz angeschlossen war.

Zudem überarbeitete der Gemeinderat den Aufbau der einzelnen Reglemente. So legt die finanziellen Aspekte neu das Erschliessungsfinanzierungsreglement fest, die technischen Belange sind im Abwasser- und Wasserreglement geregelt.

Zwei Millionen für Reservoir Holzacker

Zwei wichtige Projekte zur Wasserversorgung legt der Gemeinderat bereits an dieser Gmeind vor. Für die Sanierung und Erweiterung des Reservoirs Holzacker beantragt er einen Verpflichtungskredit von 1,65 Millionen Franken. «Für die langfristige Sicherung der Wasserversorgung ist dieses Projekt enorm wichtig», sagt Lenzin. Die beiden Reservoirkammern sollen erneuert und um zwei weitere Kammern ergänzt werden, die das schwer zugängliche und im Trinkwassernetz nicht optimal platzierte Stufenpumpwerk Wüthri ersetzen sollen. Um das Reservoir optimal nutzen zu können, müssen die Wasserleitungen Sandstrasse erweitert und teilweise ersetzt werden. Der Verpflichtungskredit dazu beträgt 450'000 Franken.

WEITERE TRAKTANDEN

Vier Abrechnungen

Zwei Kredite wurden überschritten: Die Sanierung der Kanalisation Vorstattstrasse Ost (Kredit 203'500 Franken) um 1800 Franken, die Sanierung Kugelfang Schiessanlage Ziehl (Kredit 420'000 Franken) um knapp 45'000 Franken.

Zwei Kredite wurden unterschritten: Die erste Etappe Sanierung Hombergstrasse (Kredit 1,4 Millionen Franken) um 286'000 Franken, die zweite Etappe (Kredit 1,28 Millionen Franken) um knapp 198'000 Franken. Die Rechnung 2018 schloss mit einem Plus von 1,64 Millionen Franken ab.