Holderbank
Freiburger Nachwuchs-Architekten gewinnen Schulhaus-Wettbewerb

Der schnörkellose Bau passe gut ins Dorbild, findet die Jury. Beat Buri und Manuel Jüni vom Nachwuchsbüro MJ2B Architekten AG haben die Jury mit ihrer Projektidee «Auf der Mauer, auf der Lauer» zu überzeugen vermocht.

Ruth Steiner
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Das Siegerprojekt «Auf der Mauer, auf der Lauer» kommt neben die bestehende Turnhalle zu stehen.

Das Siegerprojekt «Auf der Mauer, auf der Lauer» kommt neben die bestehende Turnhalle zu stehen.

Visualisierung / ZVG
Holderbank Schule Schulhaus-Wettbewerb

Holderbank Schule Schulhaus-Wettbewerb

Ruth Steiner

«Auf der Mauer, auf der Lauer», haben Beat Buri und Manuel Jüni, die zwei jungen Architekten aus Murten, ihren Beitrag zum Projektwettbewerb für das neue Holderbanker Primarschulhaus mit einer Einfachturnhalle getitelt. Der Name kommt nicht von ungefähr: «Wir haben den zweigeschossigen Baukörper auf bereits bestehende Stützmauern gesetzt», erklärte Architekt Beat Buri bei der Präsentation des Siegerprojektes vorgestern.

Das Nachwuchsbüro MJ2B Architekten AG hatte die Jury zu überzeugen vermocht. «Die Projektverfasser erreichen mit der präzisen Setzung des neuen Baukörpers eine überzeugende Anbindung an die umliegende Bebauungsinfrastruktur», lobte die Jury das Vorgehen der Architekten. Ein zwölfköpfiges Preisgericht bestehend aus Architekten, Gemeindebehörden und Vertretern von Schule und Vereinen, unterstützt vom Kommunalplaner Kohli + Partner aus Wohlen, hatte zuvor die sieben ausgewählten, anonym eingereichten Projekte untersucht und qualifiziert: auf Kriterien wie Idee, Funktionalität und Wirtschaftlichkeit. Das Siegerprojekt wurde beurteilt als «angenehm zurückhaltend, ohne dabei banal zu wirken».

Auf den ersten Blick tritt das zweigeschossige Schulhaus in Erscheinung. Auf zwei Etagen wird Raum geschaffen für vier Schulzimmer. Hinzu kommen Räume für Gruppenarbeiten, Schulleitung, Lehrpersonen und weitere Nebenräume. Im Untergeschoss kommt die neue Einfachturnhalle zu stehen. Dank einer Fensterfront wird auch sie mit natürlichem Licht gefüllt. Aus funktionalen Überlegungen wird zwischen der alten und neuen Halle ein unterirdischer Verbindungsgang gebaut. Dieser soll jedoch nur begrenzt genutzt werden; beispielsweise um Geräte von einer Halle zur andern zu schieben, erklärte Gemeindeammann Herbert Anderegg.

Projekt für 8,8 Millionen Franken

«Das Projekt ‹Auf der Mauer, auf der Lauer› verspricht eine zweckmässige Nutzung der Räume, die Umnutzung des alten Schulhauses in ein Gemeindehaus und eine jederzeit mögliche Erweiterung von Schule und Gemeindehaus. Das ist eine Bereicherung für das ganze Dorf», zeigte sich Anderegg erfreut.

In einer zweiten Phase soll Holderbank nämlich auch eine neue Gemeindeverwaltung erhalten. Bei der Frage nach dem Zeithorizont winkt Anderegg ab, das sei noch nicht spruchreif. Ebenso zufrieden ist der Ammann, dass mit dem gewählten Projekt der vorgegebene Preisrahmen von 8,6 Millionen Franken fast eingehalten werden kann. «Mit 8,8 Millionen Franken hat MJ2B Architekten AG meiner Ansicht nach gleichwohl eine Punktlandung gemacht», sagte Anderegg. Lob für «Auf der Mauer, auf der Lauer» gab es auch von fachlicher Seite. «Die bestehenden Gebäude, die unter Schutz stehen, sind einmalig (Schulhaus aus dem Jahr 1911 und Turnhalle von 1924 Anm. Red.). Das neue Schulhaus ergänzt diese optimal», sagte Kommunalplaner Alfred Kohli.

Bis zu 50 Parkplätze

Kritisch äusserte sich die Jury hingegen zum Eingangsbereich und zur Umgebung im Projektvorschlag, diese müssen noch überarbeitet werden. Der Hartplatz soll einerseits zum Spielen, bei Veranstaltungen jedoch auch als Autoabstellplatz für bis zu 50 Autos genutzt werden können. – Der 35-jährige Buri und der 33-jährige Jüni, die sich direkt nach dem Studium selbstständig gemacht hatten, gewinnen mit dem Projekt in Holderbank innerhalb weniger Jahre bereits den 8. Wettbewerb.

Hinter MJ2B Architekten hat sich das zweite Nachwuchsbüro Thomas De Geeter Architektur GmbH, Zürich, eingereiht. Auf Platz drei kam die Arbeitsgemeinschaft Bühlmann, Schmid Schärer Architekten aus Zürich. Schmid Schärer Architekten sind in der Region nicht unbekannt. Sie hatten die Wettbewerbe für die bereits in Betrieb genommenen neuen Schulhäuser in Hunzenschwil und Rupperswil gewonnen.