Stefan Laib (53) ist Präsident der Stiftung «Militär-&Kunstsammlung Laib Meisterschwanden». Er hat als Privatmann mehrere historisch wertvolle Häuser renovieren lassen. Und er entwickelt immer wieder politische Aktivitäten: Zuletzt schaffte er es an der Gemeindeversammlung, dass das «Hüetli» nicht abgerissen wird. Im Winter 2019 wäre Laib fast in den Gemeinderat gewählt worden – es fehlten wenige Stimmen. In den Gemeinderat, der seiner Ansicht nach vieles falsch macht. Das gespannte Verhältnis ist gegenseitig.
Jetzt hat Laib wieder einmal einen Stich platziert – mit einer Aktion, die an Wahlkampf im Wilden Westen erinnert. Zielscheibe ist FDP-Grossratskandidat und Gemeinderat Christoph Häusermann (46). Aber gemeint ist der gesamte Gemeinderat. Laib hat am späten Montagnachmittag an das «Stämpflihaus» und an das Haus «Kontor» zwei grosse Vliese mit einer eindeutigen Nachricht gehängt.
Christoph Häusermann bleibt gelassen: «Das ist in der Tat eine Aktion, die man eigentlich nur aus der linksautonomen Hausbesetzer-Szene kennt und nicht von einem bekannten Militärmuseum erwarten würde. Ich gehe davon aus, dass er das temporäre Gestalten der Mauern seiner historischen Gebäude vorher mit der Denkmalpflege abgesprochen hat. Aber ich bedanke mich für seine Werbeunterstützung bis weit hinein in die Region Lenzburg! Ob geeignet oder nicht, das entscheidet schlussendlich zum Glück immer noch die Bevölkerung! Frei nach Jeannine Luczak ‹Wo der Bürger keine Stimme hat, haben die Wände Ohren oder eben Banner›.»