Fahrwangen
Regionale Zusammenlegung der Sek- und Realschulen: Schulprojekt wird teurer als erhofft

Weil die Fahrwanger Bezirksschüler bald nach Seengen müssen, sollen die Schulhäuser der Gemeinde für Sek und Real umgenutzt werden. Das Bauprojekt wird nun fast 30 Prozent teurer als letztes Jahr angenommen.

Valérie Jost
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Die Fahrwanger Bezirks-, Primar- und Varielschulhäuser (mit roten Dächern, von links) sollen für die neue «SeReal» umgebaut werden.

Die Fahrwanger Bezirks-, Primar- und Varielschulhäuser (mit roten Dächern, von links) sollen für die neue «SeReal» umgebaut werden.

Michael Küng

Spätestens seit dem hitzigen Abstimmungskampf über den Planungskredit letzten November ist klar, wie viele Emotionen die Schulhaussanierung in Fahrwangen weckt. Dabei wäre die Gemeinde in einer vergleichsweise komfortablen Lage. Sie verliert zwar wegen eines Entscheids des Kantons im kommenden Sommer die Bezirksschule. Doch die Gemeinden Meisterschwanden, Sarmenstorf und Bettwil wären bereit, ihre Sek- und Realschüler künftig in Fahrwangen ausbilden zu lassen – wenn denn die Gemeinde den notwendigen Schulraum zur Verfügung stellt.

Auf Vorprojektstufe wurde noch mit Kosten in der Grössenordnung von 10 Millionen Franken gerechnet. Jetzt liegt ein Detailprojekt vor und die Kosten sind auf 13,3 Millionen Franken gestiegen. Den entsprechenden Kredit sollen die Fahrwanger an einer ausserordentlichen Gemeindeversammlung am 23. September genehmigen.

«Gemäss Finanzplan ist diese Investition für Fahrwangen ohne Steuerfuss-Erhöhung (aktuell: 118 %) tragbar», schreibt der Gemeinderat in der Vorlage für die Gemeindeversammlung . Doch die Pro-Kopf-Verschuldung würde auf 8200 Franken ansteigen – dies müsste in den kommenden Jahren wieder kontinuierlich abgebaut werden. 8200 Franken pro Kopf wären kantonsweit rekordverdächtig.

Referendum wurde 2020 abgelehnt

Einigen in der Gemeinde dürfte dies sauer aufstossen: Letztes Jahr hatten 291 Unterzeichnende gegen den genehmigten Planungskredit von 360'000 Franken das Referendum ergriffen. Das Komitee hatte sich an den Kosten sowie am Fakt, dass Fahrwangen diese alleine tragen soll, gestört. Das Gegenargument der Gemeinde: Die Beteiligung von anderen Verbandsgemeinden sei sehr unüblich und solle auch hier über die Schulgeld-Zahlungen geschehen. An der Urne wurde denn auch der Entscheid der Gemeindeversammlung bestätigt .

Das Bezirksschulhaus erhält eine neue Schulzimmerachse, einen Vorbau, ein weiteres Geschoss und eine Photovoltaik-Anlage. Für Tagesstrukturen, Bibliothek und Schulleitung gibt es neue Räume. Das Varielschulhaus wird um die Hälfte der bisherigen Länge erweitert, erhält neue Werkräume, Musikzimmer und Labors. Zudem werden Primar- und Bezirksschulhaus mit einer Passerelle verbunden. Wettergeschütze Pausenzonen seien schon lange ein Bedürfnis, so die Gemeinde.